DFB-Team hält Kurs auf Südafrika

SID
Die Drachen sind bekannt dafür, dass sie ihre fußballerische Spielweise sehr an ihren Nationalsport anlehnen. Und der ist Rugby. Ob das Philipp Lahm auch gerade denkt?
© Getty

Die deutsche Nationalmannschaft hält unbeirrt Kurs auf die WM 2010 in Südafrika. Der Vize-Europameister siegte mit 2:0 (1:0) in Wales und hielt damit in der Qualifikationsgruppe 4 seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Russland (1:0 in Liechtenstein).

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Während die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw die Qualifikation erst im August fortsetzt, können die Russen den Rückstand am 10. Juni in Finnland aber verkürzen.

Kapitän Michael Ballack brachte die DFB-Auswahl mit einem fulminanten Distanzschuss in Führung (11.). Der nun schon seit 14 Spielen und 733 Minuten auf einen Treffer im Nationaltrikot wartende Mario Gomez erzwang schließlich mit energischem Einsatz drei Minuten nach der Pause zumindest ein Eigentor des Walisers Ashley Williams.

Insgesamt reichte der deutschen Mannschaft eine durchschnittliche Leistung zum fünften Sieg im sechsten Qualifikationsspiel und 26. Erfolg in der 37. Partie unter Löw.

Gomez wieder ohne Glück

Somit kann die DFB-Elf beruhigt in ihre viermonatige Quali-Pause bis zum Duell am 12. August in Aserbaidschan mit Ex-Bundestrainer Berti Vogts gehen.

Die möglicherweise entscheidende Partie in Russland um den Gruppensieg steigt am 10. Oktober. Vor etwa 30.000 Zuschauern in Cardiff, unter ihnen auch Vogts, dominierte die deutsche Mannschaft zu Beginn das Geschehen, konnte sich aber trotz ihrer technischen Überlegenheit zunächst kaum gute Möglichkeiten erspielen.

Bereits in der zweiten Minute hätte Mario Gomez aus aussichtsreicher Position treffen können, er hatte bei seinem Kopfballversuch allerdings ebenso wenig Glück wie in den vergangenen Spielen.

Schiri gibt keinen Elfer

In der elften Minute gingen die Gäste dennoch frühzeitig in Führung, als sich Ballack ein Herz nahm und aus etwa 25 Metern seinen 41. Länderspieltreffer zum 1:0 markierte.

Die Waliser, die vier Tage zuvor an gleicher Stätte 0:2 gegen Finnland verloren und damit wohl ihre letzte Chance auf die WM-Teilnahme verspielt hatten, waren zunächst nur bis zum Strafraum gefährlich.

In der 27. Minute hatte die DFB-Auswahl allerdings Glück, als der norwegische Schiedsrichter Terje Hauge nach einer unglücklichen Aktion von Serdar Tasci gegen Joe Ledley den Walisern den möglichen Strafstoß verweigerte.

Standpauke von Löw

Die beste Gelegenheit für die Hausherren vergab allerdings James Collins, der in der 36. Minute mit einem Kopfball nur knapp das Ziel verfehlte. Löw hielt seinem Team in der Halbzeit eine Standpauke.

"Er war nicht einverstanden damit, dass die Mannschaft nicht nachgelegt und sich nach zehn Minuten auf dem Vorsprung ausgeruht hat", sagte sein Assistent Hansi Flick.

Drei Minuten nach Wiederbeginn fiel jedoch die Vorentscheidung. Gomez setzte nach einem Zweikampf an der Torauslinie erfolgreich nach, Williams war von der anschließenden Hereingabe dermaßen überrascht, dass er den Ball aus kurzer Entfernung unhaltbar für seinen Torwart Wayne Hennessey ins eigene Netz lenkte.

Gomez als einzige Spitze

In der 57. Minute verhinderte Torhüter Robert Enke mit einer Glanzparade gegen Robert Earnshaw den Anschlusstreffer. In der Folge vergab Bastian Schweinsteiger zweimal das mögliche 0:3.

Löw hatte sein Team im Gegensatz zum 4:0 gegen Liechtenstein am vergangenen Samstag auf einer Position umstellen müssen. Für den erkrankten Hamburger Marcell Jansen, der bereits am Mittwochmittag zurück nach Hamburg gereist war, spielte der Leverkusener Simon Rolfes von Beginn an.

Rolfes bildete gemeinsam mit Hitzlsperger vor der Abwehr das defensive Mittelfeld. Davor agierte Lukas Podolski einmal mehr im Mittelfeld, um gemeinsam mit Ballack und Schweinsteiger die einzige Spitze Gomez zu unterstützen.

Die deutsche Gruppe 4 im Überblick