Jede Menge Mittelmaß

Sami Khedira führte die DFB-Elf als Kapitän auf den Platz
© getty

Viel Licht und Schatten bei der DFB-Elf beim 2:2 gegen Australien. Wackliger Torwart, unsichere Defensive und vorne fehlte der Punch. Ein zuletzt viel kritisierter Legionär sammelte Pluspunkte. Die deutschen Spieler in der Einzelkritik.

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Ron-Robert Zieler: War in seinem zweiten Startelf-Einsatz in Folge gegen stark pressende Australier oft als mitspielender Torwart gefragt und dabei nicht fehlerfrei. Gute Reaktion bei Jedinaks Fernschuss. Am Ausgleich schuldlos, da der Kopfball hart und aus kurzer Distanz aufs Tor kam. Beim 1:2 zu spät im bedrohten Eck. Note 4

Shkodran Mustafi: Der Mann für die risikofreudigen Pässe in die Tiefe bei der Spieleröffnung, die zu Beginn selten ankamen. Steigerte sich nach mäßiger Anfangsphase mit einigen technischen Unzulänglichkeiten und beteiligte sich auch am Offensivspiel. Biss sich trotz einer schmerzhaften Landung auf die Schulter bis zum Ende durch. Note 3,5

Das 2:2 gegen Australien in der SPOX-Analyse

Benedikt Höwedes: Schwache Partie des zentralen Verteidigers der Dreierkette. Ließ sich früh zweimal von Leckie ausspielen und sprang bei der Flanke vor dem 1:1 nicht hoch. Gewann nur 40 Prozent seiner Zweikämpfe. Note 4,5

Holger Badstuber: Feierte ein unauffälliges DFB-Comeback nach zweieinhalb Jahren. Beschränkte sich in der Dreierkette beim Spielaufbau auf Sicherheitspässe. Ließ die Abstände zu Nebenmann Höwedes oft zu groß werden, gewann aber 100 Prozent seiner Zweikämpfe. Wurde in der Pause leicht angeschlagen ausgewechselt. Note 3,5

Sami Khedira: Licht und Schatten beim DFB-Kapitän. War um Präsenz im Mittelfeld bemüht, begann aber mit einem schlimmen Fehlpass, der Australiens ersten Konter einleitete. Ganz stark dagegen seine Balleroberung samt Vorarbeit zum Führungstor. Vor dem 1:1 im Verbund mit Özil und Bellarabi viel zu passiv. Note 4

Karim Bellarabi: War auf seiner rechten Seite viel unterwegs, ging weite Wege nach hinten, um Mustafi zu unterstützen. In der Offensive dafür aber wirkungslos und mit einigen technischen Fehlern. Machte vor der Flanke zum 1:1 eine falsche Bewegung, wodurch Burns frei flanken konnte. Note 5

Ilkay Gündogan: Erstes Länderspiel seit August 2013. Versuchte mit großem Laufpensum die Fäden im Zentrum zu ziehen und bot sich oft als Ballschlepper an. Sein Passspiel war präzise, dagegen war er in vielen Zweikämpfen nicht robust genug. Wie das gesamte Mittelfeld schwach in der Rückwärtsbewegung. Verursachte durch ein Foul den Freistoß vor dem 1:2. Note 3,5

Mesut Özil: Brauchte etwas, um in die Partie zu finden. Kam meist aus dem offensiven Mittelfeld, tauchte hin und wieder über die Flügel als dritte Spitze auf und schlug viele Flanken (9). Bereitete zudem fünf Torschüsse vor. Kein schlechtes, aber auch kein wirklich gutes Spiel. Note 3,5

Jonas Hector: Erstes Länderspiel von Beginn an für den Kölner. Weil Deutschland viel über die rechte Seite angriff in der ersten Halbzeit wenig am Ball, aber diszipliniert in den Zweikämpfen. Kam allerdings beim 1:1 zu spät ins Kopfballduell. Startete in die zweite Hälfte mit einem starken Diagonalball in den öffnenden Raum auf Rudy, in der Folge war sein Passspiel aber fehlerbehaftet. Note 4

Mario Götze: Begann neben Reus als Doppelspitze, ließ sich aber vor allem zu Beginn hin und wieder tief fallen, um den Ball aus dem Mittelfeld heraus schnell zu machen. Hatte aber bis auf einen gefährlichen Schuss vom rechten Strafraumeck keine Szenen in der Offensive und ließ sich in den Zweikämpfen meistens abkochen. Note 4,5

Marco Reus: In der ersten Halbzeit mit Abstand gefährlichster deutscher Offensivspieler und Torschütze. Vergab wenig später aber die Großchance zum 2:0 leichtfertig. War an sechs Torschüssen beteiligt, tauchte jedoch nach der Pause weitgehend ab. Note 3,5

Sebastian Rudy: Ersetzte Badstuber nach der Pause und machte seine Sache ordentlich. Suchte oft den Weg nach vorne, schlug aber einige harmlose Flanken aus dem Halbfeld. Nach einer schwachen Aktion bei einem Konter der Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit, als er sich leicht überlaufen ließ, in der Defensive stabil. Note 3,5

Christoph Kramer: Fügte sich nach seiner Einwechslung gut ein. Wie zuletzt in Gladbach mit einigen guten Szenen bei der Balleroberung und im Umschaltspiel. Note 2,5

Andre Schürrle: Kam in der 64. Minute für den schwachen Bellarabi und fügte sich mit einem Querpass in den Fuß eines Australiers ein. Machte danach viel Betrieb über die linke Seite und bereitete den Ausgleich durch Podolski vor. Note 3

Max Kruse: Hatte nach seiner Einwechslung eine nennenswerte Szene, als er in der 85. Minute mit einem überhasteten Abschluss den möglichen Siegtreffer vergab. Keine Bewertung

Lukas Podolski: Wurde nach seiner Einwechslung in der 73. Minute von den deutschen Fans mit Sprechchören gefeiert. War viel unterwegs, rückte immer wieder in die Spitze vor und erzielte sein 48. Länderspieltor. Damit hinter Gerd Müller und Miroslav Klose drittbester DFB-Schütze aller Zeiten. Ein 20-Minuten-Einsatz für die Seele in schwierigen Zeiten bei Inter Mailand. Keine Bewertung

Deutschland - Australien: Daten zum Spiel