"Integration fängt bei mir an!"

Von SPOX
Die glücklichen Gewinner beim Integrationspreis präsentieren stolz ihre Preise

Wenn sich Politik, Sport und Show treffen, gibt es gemeinhin was zu feiern. Der Deutsche Fußball-Bund und Mercedes-Benz hatten die heimlichen Helden des Sports in das Duisburger CityPalais geladen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nicht die Stars, keine Ballacks oder Podolskis. Sondern die stillen Helden des Alltags. Den Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bundes und von Mercedes-Benz galt es zu verleihen.

Dem lukrativsten Sozialpreis Deutschlands - 150.000 Euro loben der DFB und Mercedes-Benz insgesamt an Geld- und Sachpreisen aus - folgten im Jahr 2009 insgesamt 239 Bewerber in drei Kategorien. Eine neue Rekordzahl.

"Fußball: viele Kulturen - eine Leidenschaft"

Rund 150 geladene Gäste füllten den Kleinen Saal der Mercatorhalle im CityPalais, darunter Vertreter der Stadt Duisburg, DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, DFB-Teammanager und Schirmherr Oliver Bierhoff und natürlich die eigentlichen Protagonisten des Abends, die Nominierten.

Jeweils drei Bewerber in den Kategorien "Schule", "Verein" und "Sonderpreis" hatten ihre Vertreter entsandt, gepaart mit aktuellen und ehemaligen Größen des Sports ergab sich ein schöner Querschnitt durch die Gesellschaft. Alles unter dem Motto "Fußball: viele Kulturen - eine Leidenschaft".

Wie bei der Oscar-Verleihung

"Der DFB weiß um die integrative Kraft des Fußballs und nimmt die Verantwortung gerne an", sagte Rolf Hocke, Vize-Präsident für Prävention, Integration, Freizeit- und Breitensport beim DFB vor der Bekanntgabe der Gewinner.

Wie bei den Oscar-Verleihungen in Hollywood bleib das Ergebnis bis zuletzt geheim in kleinen Couverts verpackt. Erst die Laudatoren Bierhoff, Hocke, Ursula Schwarzenbart von Mercedes-Benz und Gül Keskinler, Integrationsbeauftragte des DFB, vermeldeten dann feierlich die Platzierungen.

Ein Vito für den Sieger

Den Beginn machte die Fridtjof-Nansen-Grundschule Hannover. Sie ließ die Grundschule an der Landskronstraße aus Bremen und die Graf-Ludwig-Gesamtschule aus Völklingen-Ludweiler hinter sich.

Während sich die Drittplatzierten über 5000 Euro und die Zweitplatzierten über 10.000 Euro freuen durften, bekamen die Sieger aus Hannover die Schlüssel eines nagelneuen Mercedes-Benz Transporter Vito überreicht.

Lob für DFB und Mercedes-Benz

Rektor Hermann Städtler freute sich über den Sieg - und über das Engagement der beiden Initiatoren.

"Ohne gelebte Integration wird unsere Gesellschaft früher oder später Probleme bekommen. Deshalb ist es umso schöner und bemerkenswerter, dass ein Verband wie der DFB und ein Global Player wie Mercedes-Benz die Zeichen der Zeit erkannt haben und in dieser Richtung initiativ sind."

An Städtlers Schule ist der Mädchenfußball in AGs formiert, zudem betreibt die Fridtjof-Nansen-Grundschule eine Kooperation mit dem Verein SV Borussia Hannover - eines der DFB-Modellprojekte "Soziale Integration von Mädchen durch Fußball".

Sonderpreis geht nach Eschweiler

In der Kategorie "Verein" machte der BV Altenessen 06 e.V. das Rennen vor dem NFC Rot-Weiss Berlin 1932 e.V. und der DJK Borussia Münster 07 e.V.

Altenessen ist ein Stadtteil Essens und stolz darauf, "dass wir die 17.000 Menschen in unserem Stadtteil direkt ansprechen", wie Vorsitzender Bodo Hanenberg sagt.

Der Sieg in der Kategorie "Sonderpreis" ging an die Stadt Eschweiler. Seit drei Jahren bringt die Stadt unter dem Deckmantel einer ganzheitlichen Integrationskonzepts Vereine, Schulen und Migrantenselbstorganisationen unter einen Hut.

Bunter Abend

Asli Sevindim, gebürtige Duisburgerin mit türkischen Wurzeln, WDR-Moderatorin und Mitglied im Integrationsbeirat des Landes Nordrhein-Westfalen, moderierte beschwingt durch den Abend, zwischen den vorzüglichen Mahlzeiten sorgten Show-Auftritte wie der der Breakdance-Combo Pottporus für Staunen unter den Gästen.

"Integration fängt bei mir an!", sagte Oliver Bierhoff. Es war der Claim des Abends. Ein ebenso einfacher wie einleuchtender Satz. In Duisburg wurde er gelebt. Er darf als Beispiel für die gesamte Gesellschaft gelten.