Boateng und Jansen: HSV-Fraktion on fire

Von SPOX
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Am 11. Juni 2010 findet in Südafrika das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft statt. Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich in der Qualifikationsgruppe 4 auf einem guten Weg zum nächsten großen Fußball-Event.

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Zahlreiche deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen, jedoch dürfen nur 23 Spieler mit nach Südafrika. Wer darf mit, wer bleibt zuhause? Bis zum Endturnier auf dem schwarzen Kontinent bewertet SPOX wöchentlich die Chancen der 32 potenziellen Kandidaten.

 

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

 

 

Andreas Beck: Fehlte gegen den HSV aufgrund eines Muskelfaserrisses.

Fazit: Spielt eine mittelmäßige Saison, steht aber weiterhin auf Löws Notizblock für die rechte Seite. Von seinen Fähigkeiten her hat er durchaus die Möglichkeiten, sich gegen die Konkurrenten Hinkel, Boateng und Friedrich durchzusetzen.

 

Jerome Boateng: Stand gegen Rapid abgesehen von den ersten zwei Minuten sehr sicher. Überzeugte im Spielaufbau mit einigen langen Bällen, von denen zwei punktgenau bei Jansen ankamen und gefährliche Situationen initiierten. Auch gegen Hoffenheim eine Bank in der Abwehrzentrale. Gewann wichtige Zweikämpfe, spielte saubere Pässe und strahlte Sicherheit aus. Kaum eine Unsicherheit über 90 Minuten.

Fazit: In der Innenverteidigung unverzichtbar bei den Hamburgern. Bei Löw aber bislang Rechtsverteidiger. Fraglich, ob er auf seiner Idealposition in der Mitte ran darf. Dennoch fester Bestandteil in Löws WM-Planungen.

 

Arne Friedrich: Verpasste die Partie gegen Ventspils aufgrund einer Leistenblessur. War auf Schalke gelbgesperrt.

Fazit: Hat durch die Hertha-Krise bereits massiv an Boden gegenüber seinen Konkurrenten um einen Platz in der Innenverteidigung verloren. Endet Herthas und seine persönliche Abwärtsspirale nicht bald, verliert er bei Löw mehr und mehr an Kredit.

 

Andreas Hinkel: Steigerte sich beim Sieg gegen Aberdeen nach der schlechten Leistung der vergangenen Woche. Hatte seine beste Szene, als er sich in der 39. Minute in den Aberdeen-Strafraum durchtankte und auf McDonald legte, der das 2:0 markierte.

Fazit: Zeigte in den letzten Wochen durchwachsende Auftritte. Gehört immer noch zum erweiterten Kader für Südafrika, wird es aber schwer haben, noch auf den WM-Zug aufzuspringen.

 

Benedikt Höwedes: Lief gegen die Hertha im defensiven Mittelfeld auf und ließ Raffael nicht zur Entfaltung kommen. Defensiv ohne Fehl und Tafel. Leistete sich im Offensivspiel allerdings einige unnötige Abspielfehler.

Fazit: Muss weiter auf seine Chance bei Löw warten. Zunächst gilt es für Höwedes, sich einen festen Platz in der Schalker Mannschaft zu erarbeiten.

 

Marcell Jansen: Rackerte gegen Rapid unermüdlich auf der linken Außenbahn und war letztlich auch der spielentscheidende Mann. Denn sein Führungstreffer, bei dem er Jovanovic' Blackout clever nutzte, brach den Bann. Auch gegen Hoffenheim einer der Besten. Sehr dynamisches Zusammenspiel mit Aogo. Scharfe Flanken vors Tor, ein Volley-Abschluss, den Hildebrand hielt. In Halbzeit zwei aber schwächer.

Fazit: Befindet sich weiter im Aufwind. Hat nach seiner längeren Leidenszeit mittlerweile eine gute körperliche Verfassung, die er immer wieder in Laufduellen und Zweikämpfen unter Beweis stellt. Ob Löw ihn als linken Mittelfeldspieler nominieren wird, ist aber eher fraglich.

 

Philipp Lahm: Legte gegen Gladbach auf der rechten Abwehrseite eine unauffällige Partie auf den Rasen. Ließ sich in der Defensive nicht überrumpeln und sorgte mit einigen wenigen Flanken für leichte Gefahr. Etwas Zählbares sprang dabei allerdings nicht heraus.

Fazit: Aufgrund seiner Klasse steht Lahm in der Nationalmannschaft nicht zur Disposition. Nur wenn er bis Sommer nicht zu seiner Form zurückfinden sollte, wird Löw ins Grübeln kommen.

 

Per Mertesacker: Gegen Nacional Funchal der Fels in der Innenverteidigung. An ihm gab es kaum ein Vorbeikommen. Auch gegen Köln stark bei Kopfbällen und im Zweikampf. Leistete sich allerdings einen Stellungsfehler bei Novakovic' Großchance zur Führung.

Fazit: Dass Werder aktuell die zweitbeste Abwehr der Liga stellt, ist auch Mertes Verdienst. Spielt seit Wochen konstant und ist Löws Stützpfeiler im Abwehrzentrum.

 

Marcel Schäfer: Erhielt gegen Freiburg wieder den Vorzug vor Johnson auf der linken Seite. War gegen defensiv aufgestellte Breisgauer wenig gefordert, aber sein umstrittenes Foul an Caligiuri brachte Freiburg den Elfmeter. Seine Offensivaktionen waren passabel.

Fazit: Kommt nach wie vor nicht richtig in Fahrt und muss um seine Stellung im DFB-Team bangen. Das WM-Ticket steht auf dem Spiel.

 

Serdar Tasci: Ging gegen Bochum voran, obwohl ihm Babbel zuvor die Kapitänsbinde verweigert hatte. Fing sich früh eine Gelbe Karte ein (33.), spielte danach aber umsichtig und fair weiter und hatte Sestak bis zu dessen Chance kurz vor Schluss gut im Griff. Hatte als Innenverteidiger die drittmeisten Ballkontakte beim VfB und erzielte per Kopf das 1:0.

Fazit: Trotzt der VfB-Krise, ist in dieser Saison aber noch nicht bei seiner vollen Leistungsfähigkeit angekommen. Muss nun Stück für Stück den Rückstand gegenüber seinen Konkurrenten im Kampf um einen Platz in der DFB-Abwehrzentrale aufholen.

 

Heiko Westermann: Zu wenig, was Westermann gegen die Hertha ablieferte. Wurde auf der linken Außenbahn selten gefordert, initiierte aber kaum brauchbare Offensivaktionen.

Fazit: Ist formtechnisch auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Kommt trotz der starken Schalker Saison nicht in Schwung und kämpft mit Tasci um den Platz neben Mertesacker.