Adlers schwarze Woche

Von SPOX
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Am 11. Juni 2010 findet in Südafrika das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft statt. Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich in der Qualifikationsgruppe 4 auf einem guten Weg zum nächsten großen Fußball-Event.

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Zahlreiche deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen, jedoch dürfen nur 23 Spieler mit nach Südafrika. Wer darf mit, wer bleibt zuhause? Bis zum Endturnier auf dem schwarzen Kontinent bewertet SPOX wöchentlich die Chancen der 41 potenziellen Kandidaten.

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

Rene Adler: Es war nicht die Woche der Nummer eins von Jogi Löw. Nach seiner unglücklichen Aktion im England-Spiel leistete sich der Nationalkeeper in Bielefeld den nächsten Bock. Er legte Halfar nach Kamper-Flanke mit einer verunglückten Faustabwehr den Ball mustergültig zum 2:0 für die Arminia auf und besiegelte damit Leverkusens vierte Saisonniederlage. Seine starke Parade gegen Marx' Fernschuss und die Glanztat im 1-gegen-1 mit Wichniarek waren damit wertlos. Im Kampf um die Nummer eins im DFB-Kasten hat Adler noch leicht die Nase vorn, aber gegen England hat er die Chance verpasst, seine Position zu festigen.

Robert Enke: Der 96-Keeper fällt auch weiterhin aufgrund seiner Kahnbeinverletzung aus. Vertreter Fromlowitz war bei den vier Gegentoren der Frankfurter schuldlos. Der Youngster bewahrte sein Team mit einigen sehenswerten Paraden sogar vor einer höheren Niederlage. Enke wird nach auskurierter Verletzung im neuen Jahr wieder einen Angriff auf die Nummer eins starten, falls ihm von Löw und Köpke dazu die Chance gegeben wird.

Manuel Neuer: Lieferte gegen Gladbach eine solide Leistung ab. Beim Gegentor etwas unglücklich, da er noch versuchte, den Winkel zu verkürzen und trotzdem überwunden wurde. Ansonsten bis auf eine Szene nicht großartig gefordert: In der 78. Minute versuchte Marin, ihn aus kürzester Distanz zu überlisten, doch Neuer parierte mit einem starken Reflex. Dennoch: Blieb in den letzten drei Ligaspielen nie ohne Gegentreffer. Das wurmt den ehrgeizigen Schalker Keeper, der im DFB-Team vorerst weiter als Backup hinter Adler, Enke und Wiese rangiert.

Michael Rensing: Der Bayern-Keeper hat einen äußerst undankbaren Job. War gegen Gladbach beschäftigungslos, bevor er zwei Bälle aufs Tor bekam, und beide waren drin. Gegen Cottbus hatte er an sich wieder einen extrem ruhigen Abend (nur vier Bälle auf den Kasten) und dann bekommt er so ein Tor, wie den Freistoß-Treffer von Skela. Der Ball war ewig in der Luft, aber dennoch war es kein Fehler von Rensing. Es war ein undankbarer Ball, passend zur Situation. Jetzt kommen mit Leverkusen und Hoffenheim die großen Kaliber, vielleicht ergibt sich dann die Gelegenheit für Rensing, sich auszuzeichnen.

Tim Wiese: Im Spiel beim HSV zeigte Wiese eine durchwachsene Leistung. Parierte den Freistoß von Petric vor dem 0:1 noch stark, sah beim Schuss von Guerrero dann unglücklich aus. Unmittelbar vor der Pause hätte sein Zögern beim Rauslaufen nach einem hohen Ball fast das 2:1 für Hamburg bedeutet. In der Nachspielzeit bewahrte der 26-Jährige sein Team dann mit einer starken Parade gegen Trochowski vor dem 1:3. Feierte unter der Woche gegen die Three Lions in der zweiten Halbzeit ein gelungenes Nationalmannschafts-Debüt. Glänzte in der 1-gegen-1-Situation gegen Bent, lenkte den Schuss von Wright-Philipps mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten und legte mehrmals seine großen Stärken, die Explosivität und enorme Sprungkraft, in die Waagschale. Beim Gegentor durch Terry machtlos. Nicht zuletzt aufgrund seiner gelungenen Nationalelf-Premiere fordert Wieses Ex-Torwarttrainer Gerry Ehrmann: "Tim muss im DFB-Team eine reelle Chance bekommen."