Castro und Aogo müssen büßen

Von SPOX
SPOX-Formcheck zur EM 2012 in Polen und der Ukraine

Am 8. Juni 2012 findet in Warschau das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine statt. Deutschland spielt in der Vorrunden-Gruppe B gegen Portugal, die Niederlande und Dänemark. Der vorläufige EM-Kader steht, am 29. Mai wird Bundestrainer Joachim Löw noch vier Spieler streichen.

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SPOX hat die komplette Saison von 41 potenziellen EM-Fahrern wöchentlich bewertet, differenzierte Einschätzungen abgegeben und die Formkurve der Casting-Kandidaten aufgezeigt. Im letzten Formcheck vor der EM 2012 werden die Leistungen zusammengefasst.

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

Wie kommt das Castrol EDGE Ranking zustande? Hier geht's zur Erklärung!

Torhüter: Neuer Herausforderer für Zieler

Mittelfeldspieler: Gündogan mit enormem Schlussspurt

Stürmer: Klose-Comeback macht Hoffnung

 

Dennis Aogo: Schlug in Augsburg mehrere gefährliche Flanken und hatte selbst zwei relativ gefährliche Abschlüsse. In der Defensive zeigte er sich aber wiederholt fehlerhaft und gewann nur einen von fünf Zweikämpfen. Die schwache Saison beim HSV und der grausame Auftritt im letzten Länderspiel gegen Frankreich besiegelten sein nicht überraschendes EM-Aus.

 

Holger Badstuber: Weil Jupp Heynckes für das CL-Finale proben wollte, saß der dort gesperrte Badstuber in Köln lange auf der Bank. Bitter für ihn, bitter für Bayern, dass er im wichtigsten Spiel des Jahres fehlen wird, zumal er in blendender Form ist. Ist in dieser Saison zum absoluten Abwehrchef gereift, hat in den wichtigen Spielen stets überzeugt. Dortmund wird sein persönliches Finale.

 

Andreas Beck: Das übliche Bild in dieser Saison: Defensiv zuverlässig und mit guter Zweikampfquote, offensiv allerdings völlig harmlos. In dieser Verfassung wird er in der kommenden Saison Probleme haben, sich gegen Neuzugang Schröck zu behaupten. Weil er die komplette Spielzeit über nicht mehr als Durchschnitt war, verzichtete der Bundestrainer zu Recht auf den Hoffenheimer.

 

Jerome Boateng: Stark gegen Köln, gewann 82 Prozent seiner Zweikämpfe und ließ nur einmal eine Flanke passieren. Ansonsten auch zuletzt stark, gerade in den Duellen mit Real Madrid sehr überzeugend. Allerdings leistet sich Boateng hin und wieder auch Unkonzentriertheiten. Fährt zur EM als Wackelkandidat für die Startelf.

 

Gonzalo Castro: Gewann in Nürnberg auf der linken Abwehrseite nur 27 Prozent seiner Zweikämpfe und ließ sich immer wieder von Mak überlaufen. Fährt nicht mit zur EM, da sich zu oft Licht und Schatten abwechselten. Hätte dafür seinen Formanstieg zur Saisonmitte unbedingt bestätigen müssen.

 

Benedikt Höwedes: Musste in Bremen aufgrund einer Wadenzerrung passen. Fährt mit einer ähnlichen Ausgangslage wie Boateng mit zur EM: Kann innen oder rechts außen verteidigen. Viel wird für ihn davon abhängen, wie Löw mit Lahm plant.

 

Mats Hummels: Hielt die Defensive wie so oft in dieser Saison zusammen. Freiburg setzte keinen einzigen Stich. Hummels hatte mit 93 Ballkontakten den Top-Wert aller Spieler auf dem Rasen. Reist als Stammspieler zur EM und befindet sich seit Wochen in herausragender Verfassung. Diese gilt es aber nun im DFB-Team endgültig zu bestätigen.

 

Philipp Lahm: Gegen Köln etwas unauffällig, vor allem offensiv, da er mit Podolski beschäftigt war, der vornehmlich über die linke Seite kam. Ingesamt betrachtet hat ihm der Wechsel auf die rechte Seite gut getan, weil Lahm seine Offensivstärken besser ausleben kann und präsenter wirkt. Deutliche Leistungssteigerung auf dieser Position. Im Nationalteam aber aller Wahrscheinlichkeit nach wieder Linksverteidiger.

 

Per Mertesacker: Befindet sich seit rund vier Wochen im Lauftraining und arbeitet seit einer Woche wieder mit dem Ball. Wird fit zur Nationalmannschaft reisen, ihm fehlt aber seit Februar die Spielpraxis. Hummels und Badstuber haben in der Innenverteidigung einen Vorsprung, Merte hält mit Erfahrung dagegen. Eine der spannendsten Personalien im DFB-Team.

 

Sascha Riether: Sollte gegen Bayern auf der rechten Seite Betrieb machen, wirkte bemüht, aber mehr auch nicht. Nach einer biederen Saison, die in die 2. Liga führte, standen seine EM-Chancen ohnehin äußerst schlecht. Das hat wohl auch Löw so eingeschätzt.

 

Marcel Schäfer: Gegen Stuttgart mit einer durchschnittlichen Leistung. In der Achterbahnsaison der Wölfe noch einer der Besseren, aber zu unauffällig, um sich fürs Nationalteam zu bewerben. Wird daher zu Recht nur von zu Hause aus die EM verfolgen.

 

Marcel Schmelzer: Bestätigte gegen Freiburg seine ansteigende Leistungskurve, vergab aber in der zweiten Hälfte die Riesenchance zum 5:0. Fährt nach der Absage an Aogo als einzig "echter" Linksverteidiger zur EM und hat dann gute Chancen, sollte Löw Lahm auf rechts ziehen.

 

Serdar Tasci: Ihn ereilte in der Vorwoche das Saison- und somit das EM-Aus. Besaß sowieso nur geringe Chance, auch wenn es für den Stuttgarter bitter war, dass die Verletzung in seine beste Saisonphase hineinplatzte.

 

Philipp Wollscheid: Gegen Leverkusen, seinen künftigen Arbeitgeber, mit einer unauffälligen Leistung. Der zweikampfstärkste Spieler der Saison 2011/2012 hatte insgesamt 96 Ballkontakte, konnte diesmal jedoch nur 67 Prozent seiner Zweikämpfe für sich entscheiden. An den vier Gegentreffern war Wollscheid zwar nicht direkt beteiligt, muss sich aber wie die gesamte Club-Hintermannschaft den Vorwurf gefallen lassen, zu naiv verteidigt zu haben. Für das DFB-Team noch kein EM-Kandidat, kann sich bei Bayer aber dazu entwickeln.

 

Torhüter: Neuer Herausforderer für Zieler

Mittelfeldspieler: Gündogan mit enormem Schlussspurt

Stürmer: Klose-Comeback macht Hoffnung