Mario Götze: "Bei der WM war ich so traurig wie noch nie"

Von SPOX
Mario Götze war vor seinem Siegtreffer bei der WM am Boden zerstört.
© getty

Mittelfeldstar Mario Götze von Borussia Dortmund hat verraten, wie es während der Weltmeisterschaft 2014 um sein Seelenleben bestellt war und dabei auch kundgetan, dass er vor dem Endspiel gegen Argentinien, in dem er den Siegtreffer für die deutsche Nationalmannschaft erzielte, am Boden zerstört war.

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In einem Beitrag für The Players' Tribune gab der 26-Jährige einen Einblick in seine Gefühlswelt während der Endrunde in Brasilien und verriet dabei auch, wie die Nicht-Berücksichtigung in den Startformationen von Viertel- und Halbfinale an ihm nagte.

"Das Leben ist schon komisch", begann Götze. "Die Menschen reden über die Weltmeisterschaft und mein Tor im Finale. Ich glaube, sie vergessen dabei, wie beschissen das Turnier zuvor für mich gelaufen war. Keiner erinnert sich mehr daran, dass ich im Achtelfinale gegen Algerien in der Pause ausgewechselt wurde. Aber ich weiß das noch. Ich stand im Viertelfinale gegen Frankreich nicht in der Startelf und im Halbfinale gegen Brasilien habe ich überhaupt nicht gespielt. Ich wünschte, ich könnte behaupten, ich sei damit reif umgegangen. Aber ich war wahrscheinlich so traurig darüber wie noch nie zuvor in meinem Leben. Es gab absolut nichts Positives, das ich finden konnte. Vor dem Finale war ich wirklich deprimiert."

In der Vorrunde hatte Götze in den ersten beiden Partien von Anfang an gespielt, beim 2:2 gegen Ghana auch einen Treffer beigesteuert. Doch seine Leistungen im offensiven Mittelfeld und auf der linken Seite wurden kritisch beäugt und Bundestrainer Joachim Löw sah das im Laufe des Turniers offenbar ähnlich. Im dritten Spiel gegen die USA kam Götze erst eine Viertelstunde vor Schluss in die Begegnung und im angesprochenen Duell mit Algerien musste der damalige Bayern-Profi nach einem ganz schwachen Auftritt bereits zur Halbzeit raus.

Götze erklärte, wie er sich schließlich aus dem Tief kämpfte und dann als Joker im Finale gegen die Albiceleste zum Matchwinner wurde. "Ich konnte nicht ahnen, was mich erwartete. Alle Menschen reden immer von diesem Tor, diesem Tor, diesem Tor! Aber für mich ist dieser Schuss der unwichtigste Teil davon. Das habe ich tausende Mal getan. Dieses Tor ist die Konsequenz aus einer Entscheidung, die ich in meinem Hotelzimmer traf: Ich wollte nicht mehr deprimiert darüber sein, wie alles für mich lief. Sondern ich wollte mich so sehr wie nur irgend möglich auf das Training für das Finale konzentrieren."

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