Joachim Löw auf der Suche nach neuen Führungsspielern: Kein Status ist sicher

Toni Kroos und Manuel Neuer müssen um ihre Führungsrollen in der Nationalmannschaft kämpfen.
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Niklas Süle (FC Bayern München, 23 Jahre):

Beim FC Bayern hat er sich bereits zum Stammspieler entwickelt. In der Nationalmannschaft ist Süle von nun an Abwehrchef. Eine Rolle, in die er erst noch reinwachsen muss. Denn in München hatte Süle stets Boateng oder Hummels an seiner Seite.

Im Nationalteam erhält er nun "den nötigen Raum zur vollen Entfaltung", wie Löw erklärte.

Auf dem Platz ist Süle eine wahre Erscheinung: robust, zweikampfstark, dynamisch und schnell. Er ist ein stiller Leader, der mit seinen Leistungen überzeugt. "Niklas ist ein sehr entspannter Zeitgenosse, der gleichzeitig ehrgeizig und sehr locker ist. Er ist sympathisch, nicht verkrampft, nicht total verbissen, aber sehr konzentriert", schwärmte sein Klub-Trainer Niko Kovac von Süle.

Auf ihn werden in der DFB-Elf nun vermehrt Aufgaben zukommen, die Süle trotz seiner Stammplatz-Garantie beim FC Bayern bisher nur sporadisch ausgefüllt hat.

Dass er das kann, bewies er beispielsweise nach dem 3:0-Sieg der deutschen Elf gegen Russland, als er nach seinem ersten Tor im DFB-Dress und überzeugender Leistung als Abwehrchef eine souveräne, sympathische Vorstellung in der Mixed Zone ablieferte ("Das sind schon kleine Mopeds").

Inwiefern Süle auch nach sportlichen Misserfolgen als Wortführer punkten kann, wird sich jedoch zeigen.