Julian Brandt zur Fannähe des DFB-Teams: "Es gibt da auch Grenzen"

SID
Julian Brandt sieht einen Spagat zwischen der Öffnung des DFB-Teams Richtung Fans und der professionellen Vorbereitung auf ein Spiel.
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Julian Brandt sieht den DFB vor einem schwierigen Spagat zwischen professioneller Spielvorbereitung und mehr Fannähe.

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"Dass wir uns mehr öffnen, finde ich gut", sagte Brandt der Zeitung Die Welt: "Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht komplett in die falsche Richtung gehen."

Der Offensivstar von Bundesligist Bayer Leverkusen zeigte einerseits Verständnis, dass etwa eigens ins Trainingslager angereiste Fans "gern mal eine Trainingseinheit sehen und nicht nur hinter einem hohen, abgedeckten Zaun stehen wollen." Der 22-Jährige könne aber auch die Argumente der sportlichen Leitung verstehen: "Du verstehst doch kein Wort von den Trainern, wenn draußen Tausende stehen und Lärm machen."

Brandt über Fannähe: "Kann nicht jedem ein Autogramm schreiben"

Eine weitere Schwierigkeit sieht Brandt darin, wenn "Massen vor den Hotels stehen, in denen wir wohnen." Er könne nicht jeden Autogramm- oder Selfie-Wunsch erfüllen, und dies führe zu Frust bei den Anhängern: "Wir wissen doch alle, wie sich ein Kind fühlt und reagiert, wenn ein anderes den Wunsch erfüllt bekommen hat, ich es aber nicht zu ihm geschafft habe. So etwas tut mir leid."

Das Problem sei, "dass man es keinem so richtig recht machen" könne, führte der WM-Teilnehmer aus: "Wir machen das ja gern. Aber es gibt da auch Grenzen. Man kann nicht von uns erwarten, dass wir rund um die Uhr verfügbar sind."

Nach dem blamablen Vorrunden-Aus von Titelverteidiger Deutschland bei der WM in Russland hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel mehr Fannähe auf die Agenda der Nationalmannschaft gesetzt. Vor den nächsten Länderspielen in der Nations League im Oktober ist ein öffentliches Training in Berlin geplant.

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