Möglicher EM-Kader 2020: So könnte der Umbruch im Nationalteam aussehen

Leroy Sane (l.) wurde aus dem vorläufigem WM-Kader gestrichen, genau wie Jonathan Tah.
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EM-Kader 2020, Mittelfeld: Die Zukunft gehört Sane

In der Zentrale bahnen sich Veränderungen an: Sami Khedira wollte einen Rücktritt nach der WM nicht ausschließen, angesichts seiner 31 Jahre könnte ihm die Entscheidung jedoch abgenommen werden. Mesut Özil ließ sich zuletzt bekanntlich nicht in die Karten schauen. Sein Rücktritt käme angesichts der Kontroverse um seine Position zumindest nicht aus heiterem Himmel. Er würde bei der EM auch schon an der 32 kratzen.

Ilkay Gündogan ist bekanntlich ebenfalls nicht unumstritten, er gilt zudem als sensibler Spieler, den die Erdogan-Affäre mitgenommen haben soll. Im Gegensatz zu Özil hat er mit dem DFB-Team aber noch nichts gewonnen und seine besten Jahre noch vor sich. Er wird sich durchbeißen wollen. Toni Kroos? Auch er äußerte sich vage, aber er hat mit Real Madrid so viel gewonnen, dass die Motivation, zumindest bei der EM noch einmal anzugreifen, vorhanden sein dürfte. Viele Ziele bleiben ihm sonst nicht mehr.

Sebastian Rudy hatte in Russland starke 30 Minuten, er wird sich weiter für den Platz neben Kroos bewerben dürfen. Leon Goretzka gehört die Zukunft, auch wenn die perfekte Position für ihn noch unklar ist. Vielleicht auf den Halbpositionen in einem 4-3-3.

Wer rückt nach? Die Bender-Zwillinge klopfen seit Jahren an, sind aber auch schon 29 und wären damit kein Umbruch mehr. Besser sieht es da bei Emre Can, der unverletzt vielleicht dabei gewesen wäre. Auch Julian Weigl sollte bis 2020 weitere Schritte machen - vielleicht bei PSG?

Es gibt einige Optionen, die sich im Laufe der nächsten Jahre aufdrängen könnten: Mahmoud Dahoud vom BVB, der junge Bremer Maximilian Eggestein oder der schon etwas etabliertere Max Meyer. Schwer wird das Comeback für Christoph Kramer, für Dennis Geiger von Hoffenheim käme die EM wohl noch zu früh.

Offensives Mittelfeld: Leroy Sane muss Stammspieler werden

Offensiv und auf den außen werden die jungen Julians, Draxler und Brandt, weiter dabei bleiben. Marco Reus hat nach seiner ersten WM Blut geleckt, er wird in zwei Jahren mit gerade 31 dabei sein. Thomas Müller muss sportlich liefern, die Frage nach dem Rücktritt wies er in den Katakomben der Kasan Arena aber empört von sich.

Allesamt sollten sie keinen Weg vorbei finden an Leroy Sane. Es wird eine der Hauptaufgaben bis zur EM sein, den Flügelflitzer im DFB-Trikot zur gleichen Leistung wie unter Pep Guardiola zu bringen. Die Ausbootung vor Russland war unter gewissen Gesichtspunkten noch vertretbar. Spielt er 2020 nicht Stamm, hat man schlicht und ergreifend versagt.

Hoffen darf man auf einen wieder erstarkten Mario Götze, auch wenn er fast von vorn anfängt. Andre Schürrle ist ebenfalls erst 27. Beide stünden jedoch nicht für einen Umbruch. Den würde der Leverkusener Jungstar Kai Havertz verkörpern, der früher oder später dabei sein wird. Marius Wolf und Maximilian Philipp dürfen sich auf den Dortmunder Flügeln empfehlen, zumindest im Blickfeld sind Maximilian Arnold, Nadiem Amiri, Kerem Demirbay und Amin Younes.