"Wollen die Kompetenz im Fußball sein"

SID
Oliver Bierhoff macht sich intensiv Gedanken um den bevorstehenden Bau der DFB-Akademie
© getty

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hat sich erneut vehement für die Installierung einer Akademie des DFB eingesetzt, um langfristig den deutschen Fußball in der Weltspitze zu halten. "Wir wollen die Kompetenz im Fußball sein. Wo immer ich auf der Welt bin und etwas über Fußball wissen will, dann muss es mein erstes Ziel sein, dorthin zu kommen", sagte der EM-Held von 1996 bei Sky90 am Sonntagabend: "Es ist ein Leuchtturmprojekt für den gesamten DFB."

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Man mache sich Gedanken über den nächsten Schritt. Was müsse man machen, "um weiter Spitze zu sein. Wenn die Nationalmannschaft erfolgreich ist, dann haben wir Einnahmen, Begeisterung für den Sport und können weiter überleben". Der DFB habe "witzigerweise als größter Verband der Welt kein eigenes Sportzentrum. Wir haben wunderbare Sportschulen, aber keinen Punkt, wo wir zusammenkommen", so der 49-Jährige.

Der Bau der Akademie auf dem Gelände der Galopprennbahn in Frankfurt/Main steht allerdings auf der Kippe. Bierhoff: "Es zieht sich schon sehr lange hin. Eigentlich hätten wir von der Stadt bereits am 1. Januar 2016 das Gelände übergeben bekommen müssen. Innerhalb des Verbandes ist die Überzeugung da, dass wir uns neu aufstellen wollen. Man wird sich über einen Plan B unterhalten müssen. Man wird nicht das Risiko eingehen können, weitere Rechtsunsicherheiten abwarten zu müssen. Am 18. und 19. Mai haben wir eine Sitzung. Da wird alles aufgelegt und dann wird man beschließen, wie es weitergeht."

Verhandlung auf 2. Juni vertagt

Der Rechtsstreit der Stadt gegen den auf dem Areal ansässigen Renn-Klub konnte am vergangenen Freitag auch vor dem Oberlandesgericht nicht geschlichtet werden. Die Verhandlung wurde auf den 2. Juni (10.00 Uhr) vertagt - weit nach Ablauf der DFB-Frist.

DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte angekündigt, bis zum 19. Mai Klarheit über die Akademie-Zukunft im Stadtteil Niederrad haben zu wollen. Andernfalls werde sich der Weltmeister-Verband nach einem anderen Gelände im Rhein-Main-Gebiet für die Errichtung des wahrscheinlich gut 140 Millionen Euro teuren Leistungszentrums umsehen.

"Dürfen uns nicht ausruhen"

Bierhoff will den deutschen Fußball zukunftssicher aufstellen. "Wir dürfen uns nicht ausruhen. Deshalb habe ich immer gesagt, dass wir uns beim DFB mit der Akademie neu aufstellen müssen. Seit der WM 2006 leben wir alle auf einem riesigen Hype", äußerte der einstige Italien-Legionär, "wir müssen sehen, was wir besser machen können."

Vor zehn Jahren habe man angesprochen, "dass wir keine Außenverteidiger und keine Stürmer haben. In zehn Jahren hat es der deutsche Fußball nicht geschafft, einzelne Positionen zu verbessern. Wir müssen intern gnadenlos sagen, wo die Probleme sind, damit wir besser werden", so der gebürtige Karlsruher Bierhoff.

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