Zeit für Unberechenbarkeit

Deutschland muss gegen Frankreich personell umstellen
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Schweinsteiger und Khedira - ohne beide?

"Sami Khedira fehlt definitiv gegen Frankreich. Bei Bastian müssen wir noch abwarten", sagte Löw am Montag. Er machte aber klar: "Einen angeschlagenen Spieler werde ich nie wieder einsetzen. Den Fehler mache ich nicht noch einmal. Ich muss überzeugt sein, dass Bastian zu einhundert Prozent das Tempo gehen kann."

Da man "von Tag zu Tag" schauen müsse, wie der Heilungsverlauf bei Schweinsteiger fortschreite, muss sich Löw wohl zumindest mit einer Alternative befassen, die es so bei dieser EM bislang noch nicht gab.

Joshua Kimmich, der eigentlich ein gelernter Sechser ist, wird das aber nicht sein: "Kimmich ist im Zentrum keine Überlegung. Er hat bei uns immer rechts gespielt", sagte Löw und deutete an, dass der Bayern-Youngster auch gegen den EM-Gastgeber dort starten wird: "Ich habe im zentralen Mittelfeld andere Möglichkeiten."

Generell machte er klar, dass er kein Problem damit habe, auch im Halbfinale jemanden einzusetzen, der bislang außen vor war: "Ich habe Vertrauen zu allen Spielern. Auch zu denen, die bisher noch nicht gespielt haben." Vor allem Emre Can und Julian Weigl werden sich in den nächsten Tagen daher noch mehr im Training anbieten, als sie es bisher ohnehin getan haben.

"Emre Can kann auf unterschiedlichen Positionen spielen. Er ist ein sehr wuchtiger Spieler, der unserem Spiel guttun würde", sagte Löw, der auch Weigl im Zentrum nicht ausschloss: "Julian Weigl löst Situationen im Mittelfeld anders als Can. Er macht sehr viel spielerisch. Julian hat sehr gut trainiert. Die endgültige Entscheidung werde ich aber noch abwarten."

Sollte Löw das Risiko doch zu groß werden, gegen Frankreich einen der unerfahreneren Spieler reinzuwerfen, ist auch denkbar, dass er zum 4-1-4-1 mit Kroos als alleinigem Sechser oder zum 4-2-3-1 mit Özil neben Kroos greift. Dann wäre Götze eine Option für die Zehnerposition hinter Stürmer Müller. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Löw Özil so weit nach hinten zieht. Zumal Özil vor einigen Wochen im SPOX-Interview klar machte: "Mich werden Sie nie als Sechser sehen."

Das DFB-Team hat insgesamt einige Optionen. Die Mannschaft wird ein neues Gesicht erhalten und demnach auch für Frankreich schwerer auszurechnen sein. Das könnte trotz der Ausfälle einiger Stammkräfte letztlich sogar zum Vorteil werden. "Wir werden Lösungen finden. Wir wissen, was zu tun ist", versicherte Löw.

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