"Rechtsradikale haben mobil gemacht"

SID
Gunter Pilz rechnet mit vielen gewaltbereiten Fans bei dem Spiel Deutschland-Polen
© getty

Fanforscher Gunter A. Pilz (71) rechnet für das EM-Spiel zwischen Deutschland und Polen am Donnerstag mit einer größeren Zahl gewaltbereiter Fans aus beiden Ländern.

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"Bei deutschen Hooligans vor allem aus dem rechtsradikalen Lager wird schon lange für dieses Spiel mobil gemacht", sagte der Soziologe dem SID. In Polen sei die Situation ähnlich.

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Rund um die Begegnung in St. Denis (21 Uhr im LIVETICKER) sei daher "mit dem Versuch eines größeren Aufmarsches" zu rechnen, so Pilz weiter. Die Anreise der Krawallmacher zu verhindern, sei nach Angaben des Fan-Experten schwer: "Natürlich hat man die Möglichkeit, bekannte Personen mit Meldeauflagen zu versehen, teilweise wurde das auch gemacht. Aber da wir in einem Rechtsstaat leben, sind das nicht so einfache Maßnahmen. Dafür braucht es einen richterlichen Beschluss."

Schwere Vorwürfe erhob Pilz gegen die Behörden in Frankreich. Die angebotene Hilfe durch szenekundige Beamte aus Deutschland sei "in den Wind geschlagen worden", sagte er. "Das war auch 1998 schon so. Sie haben immer signalisiert, dass sie sich von außen nicht reinreden lassen wollen. Dann darf man sich nicht wundern, wenn es aus dem Ruder läuft." Zudem seien beim Spiel zwischen Russland und England "elementare Vorgaben" missachtet worden, die den Blocksturm durch russische Rowdys erst ermöglichten.

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