Einigkeit und Recht auf Freiheit

Vor dem Spiel gegen Polen muss Deutschland noch an verschiedenen Stellschrauben drehen
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Defensives Umschalten nach Ballverlusten

Die Ukraine war schon vor dem Spiel als starke Kontermannschaft bekannt. Umso verwunderlicher war es daher, dass das deutsche Team genau das durch sein Umschalten nach Ballverlusten begünstigte.

Das Mittelfeld rückte oft nur sporadisch mit nach hinten. Müller und Draxler unterstützten Höwedes und Hector nur selten im Zweikampf, gedoppelt wurde fast gar nicht. Damit fanden sich die Außenverteidiger mehrfach in Unterzahlsituationen wieder, wodurch die Ukraine über den Flügel Druck aufbauen und flanken konnte.

Das müssen sich auch Khedira und Kroos ankreiden lassen: Auch die Sechser ließen phasenweise zu große Abstände zwischen sich selbst und den Innenverteidigern, wodurch die Ukraine zu mehreren Abschlüssen aus dem Rückraum kam. Die Phase vor der Halbzeitpause war dahingehend extrem. Löws Mannschaft fehlte die Kompaktheit, die Abwehr versuchte, Lücken zu stopfen, mit denen sie bei konsequenter Arbeit des Kollektivs nichts zu tun gehabt hätte.

Polen bezeichnete Löw in den letzten Tagen immer wieder als "ähnlichen Gegner wie die Ukraine". Entsprechend muss die defensive Staffelung am Donnerstag besser funktionieren. "Das Verteidigen beginnt schon vorne bei den Stürmern", sagte Manuel Neuer am Sonntagabend. Einigkeit und Geschlossenheit sind also wichtig - über die gesamten 90 Minuten.