Macht Deutschland den Titel planbar?

Für Joachim Löw und Thomas Müller zählt in Frankreich nur der Titel
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Wie wird die Aufstellung aussehen?

Die Frage aller Fragen, die auch im Medienzentrum zu unterschiedlichsten Ideen und unendlichen Diskussionen führte. Weder Löw, noch Schneider wollten sich in den letzten Tagen in die Karten schauen lassen. Beide vermieden Stellungnahmen zu einzelnen Positionen, man hielt sich alle Optionen offen. Am Freitag stellte Schneider immerhin klar: "Die Mannschaft steht fest."

Dass Neuer spielt, steht außer Frage. Doch schon vor ihm in der Abwehrkette reihen sich die ersten Fragezeichen ein. Fest gesetzt ist eigentlich nur Boateng. Durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Hummels und dessen Ersatzmann Rüdiger ist es schwer vorstellbar, dass Löw mit einer Dreierkette beginnt. Realistischer ist die altbewährte Viererkette mit Jonas Hector links, vermutlich Kimmich rechts und entweder Benedikt Höwedes oder Shkodran Mustafi in der Innenverteidigung neben Boateng. Die Tendenz geht zum Legionär aus Valencia.

Davor werden sich Sami Khedira und Toni Kroos das Zentrum aufteilen und die Bälle in die Spitze beziehungsweise die Außenbahnen verteilen. Dort muss vermutlich Thomas Müller - wie sehr oft in der Nationalmannschaft - über die rechte Seite ran, für die linke Außenbahn kommen mit Julian Draxler, Mesut Özil und auch Mario Götze drei Spieler in Frage.

Die Eindrücke der letzten Tage lassen vermuten, dass Draxler über den Flügel kommt und Özil, den Schneider und Löw explizit lobten, als Zehner hinter der Spitze aufläuft. Mit seiner Übersicht und Kreativität soll er die Lücken in der kompakt stehenden Ukrainer Hintermannschaft finden.

Das Training am Freitag fand zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, es war aber zu erspähen, dass Mario Gomez ein Einzeltraining bekam. Dieses war so konzipiert, dass der Stürmer sich ausschließlich im Strafraum bewegte und permanent hohe Bälle zugespielt bekam, die er verwerten sollte. Der Schluss liegt nahe, dass Löw die Ukraine mit Gomez' physischer Wucht knacken will. Für Götze könnte es mit dem Platz in der Startelf daher eng werden.