Ein Blick nach Rostow

Bundestrainer Joachim Löw muss im Mai seinen Kader für die EM nominieren
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Was geht hinter Neuer?

Einen Kampf um die Nummer eins gibt es in Deutschland schon seit Jahren nicht mehr. Und wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird das auch für die nächsten Jahre erstmal so bleiben. Schließlich wird Manuel Neuer am Ostersonntag erst 30 Jahre alt, ein geradezu jungenhaftes Alter für einen Torhüter.

Aber natürlich muss man sich auch auf Unwägbarkeiten vorbereiten. Was passiert, wenn sich Neuer vor oder während der EM verletzt oder nicht gerade rechtzeitig fit wird, wie vor der WM 2014, als ihm die Schulter bis kurz vor dem ersten Turnierspiel Probleme machte?

Feststeht, dass sich Deutschland keine Sorgen machen muss, weil die Masse an guten Torhütern in diesem Land immer wieder erstaunlich groß ist - besonders, wenn man sich im direkten Vergleich den Kader der Three Lions anschaut.

Aber so klar wie die Sache der Nummer eins geregelt ist, so unklar ist die Situation dahinter. Für die EM hat Bundestorwarttrainer Andreas Köpke für zwei Plätze die Auswahl aus vier Mann. "Wir haben ein Luxusproblem. Es ist bitter, dass wir nicht all unseren guten Torleuten gerecht werden können. Die Entscheidung wird uns schwerfallen", sagt Köpke. "Ob Leno, ter Stegen, Trapp oder Zieler - sie sind alle gut und haben große Qualitäten." Noch nicht infrage kommen für Frankreich Timo Horn, Loris Karius und Ralf Fährmann, die aber perspektivisch auch auf Köpkes Zettel stünden.

Eine klare Nummer zwei gibt es aktuell nicht, wobei ter Stegen aufgrund seiner Spielweise den Vorstellungen des Trainerteams am nächsten kommt und der wahrscheinliche Ersatz für Neuer wäre. Dass Zieler für die Spiele gegen England und Italien nicht nominiert wurde, muss noch nichts heißen. Er war so oft dabei, dass ihn das Trainerteam bestens einschätzen kann. Aber er muss mit Leno und Trapp im Nacken definitiv um seinen Platz fürchten.