Das Schattenkabinett

Bundestrainer Joachim Löw will nach dem WM-Titel auch die EM 2016 gewinnen
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Abwehr

Die Nominierten: Jerome Boateng (Bayern München), Erik Durm (Borussia Dortmund), Matthias Ginter (Borussia Dortmund), Jonas Hector (1. FC Köln), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Shkodran Mustafi (FC Valencia), Antonio Rüdiger (VfB Stuttgart), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim)

Die Situation: Kaum ein Mannschaftsteil der deutschen Nationalmannschaft ist so zerrupft wie die Defensive. Philipp Lahm und Per Mertesacker sind zurückgetreten, Mats Hummels ist verletzt. Trotzdem hat Bundestrainer Joachim Löw in Jonas Hector nur einen Neuling für die Abwehr berufen. Der Kölner darf sich auf der chronischen Problemposition des Linksverteidigers versuchen.

Löw will kontinuierlich eine neue Formation in der Defensive entwickeln. Nicht in den Kader geschafft haben es dieses Mal die beiden Dortmunder Kevin Großkreutz und Marcel Schmelzer. Beide sind körperlich nicht in bester Verfassung, zählen aber ohnehin nicht zu den Lieblingsschülern Löws.

Das sind schon eher Ginter und Rüdiger, denen Löw gute Perspektiven bescheinigt. Der Wolfsburger Robin Knoche, der seit anderthalb Jahren konstant gute Leistungen bringt, muss sich dagegen weiter mit Nominierungen für die U 21 begnügen.

Langfristig hat Löw auch in der Innenverteidigung weitere Talente wie Niklas Süle (1899 Hoffenheim), Marc-Oliver Kempf (SC Freiburg), Jonathan Tah (Fortuna Düsseldorf) und Lukas Klostermann (RB Leipzig) im Blick.

Aber klar ist auch: Hinter Boateng und Mats Hummels klafft eine große Lücke, die selbst Höwedes nicht füllen kann.

Auf den Außenverteidigerpositionen versucht Löw sich gerade von Lahm zu emanzipieren. Als Rechtsverteidiger kamen Rudy und Rüdiger zum Einsatz. Viele hatten mit der Berufung von Gladbachs Julian Korb gerechnet, auch der schon vor der WM für das Testspiel gegen Polen nominierte Oliver Sorg und Sebastian Jung sind Kandidaten, die aber ebenfalls noch ein gutes Stück von der Weltklasse entfernt sind.

Links ist das Angebot noch geringer. Durm hat nach der WM einen enormen Leistungsabfall erlebt. Hector muss erstmal beweisen, dass er sein Niveau über eine Bundesligasaison halten kann. Ob er international tauglich ist, könnte der Test gegen Spanien zeigen, wenn er ran darf. Weiter Alternativen sind rar. Matthias Ostrzolek hat sich in Augsburg immerhin in der Bundesliga etabliert und auch beim HSV gegen Marcell Jansen durchgesetzt.

Tor: Druck auf Weidenfeller und Zieler

Abwehr: Lücke hinter Boateng und Hummels

Mittelfeld: Wie lange darf Podolski noch?

Sturm: Warten auf Gomez