Müller: "Bin Klose auf den Fersen"

Von Marco Nehmer
Sechs Tore fehlen Müller (l.) um Klose (r.) einzuholen
© getty

Thomas Müller hat mit seinem Tor beim 7:1-Galasieg der DFB-Elf im Halbfinale über Gastgeber Brasilien sein persönliches Trefferkonto bei dieser WM auf fünf hochgeschraubt. Den neuen Rekordtorjäger Miroslav Klose hat der Profi von Bayern München bereits im Blick. Für Teamkollege Dante empfindet er indes Mitleid.

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"Ich bin ihm auf den Fersen, sonst wäre ich falsch hier. Aktuell ist er noch vorne, er hat aber auch altersmäßig gefühlt 20 Jahre Vorsprung", so ein gut aufgelegter Müller über Klose nach einem denkwürdigen Spiel, das als eines der besten - wenn nicht als das beste - in die Geschichte der deutschen WM-Historie eingehen wird.

Der 24-Jährige erzielte das frühe 1:0 - bereits sein fünftes Tor in diesem Turnier und sein zehnter WM-Treffer insgesamt. Noch sechs Tore fehlen im auf den Allzeitrekord des Lazio-Angreifers, der durch das 2:0 die bisherige Bestmarke des Brasilianers Ronaldo pulverisierte. Für Klose hatte Müller daher nichts als Lob übrig. Er sei ein "unermüdlicher Arbeiter, ein Teamplayer. Besser geht es nicht."

"Hatte natürlich schon Blut geleckt"

Müller hatte gar noch das 6:0 auf dem Fuß - das ihm aber der eingewechselte Andre Schürrle vor der Nase wegschnappte. "Ich hatte natürlich schon Blut geleckt und dachte der Ball kommt zu mir durch", so der Münchner. "Dann kommt der Schürrle noch aus dem Windschatten und hat ihn reingemacht."

"Vielleicht ist es ganz gut so, dann muss ich noch eins machen im Finale", erklärte Müller augenzwinkernd. Ernster wurde die Miene des Offensivmanns wieder angesichts seines leidenden Vereinskollegen Dante, der mit seiner Hintermannschaft bei seinem WM-Debüt historische sieben Gegentore kassierte: "Wir haben kurz gesprochen. Ich kann es mir nicht genau vorstellen, wie es denen geht. Aber richtig gut geht es denen jetzt nicht. "

"Wir sind alle auf dem Boden"

"Die haben auch alles investiert, sind ins Halbfinale gekommen. Und dass man dann so ein Spiel um die Ohren bekommt, zwischen Minute 23 und 29, ist hart", so Müller, der nach dem Spiel direkt wieder Konzentration anmahnte und auch demonstrierte: "Wir sind alle auf dem Boden. Genauso wie wir nach Frankreich, Algerien, Ghana, USA und Portugal auf dem Boden waren."

"Die Mannschaft ist im Umkreis von zehn Kilometern um unser Campo am meisten auf dem Boden", so Müller zum erwarteten medialen Hype um die Mannschaft, die sich von der Sternstunde nicht blenden lassen und am Sonntag in Rio de Janeiro den letzten Schritt zum ersten WM-Titel seit 1990 gehen will.

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