Bierhoff warnt vor gefährlicher Preisspirale

SID
Oliver Bierhoff betrachtet den Transfer von Gareth Bale zu Real Madrid kritisch
© getty

DFB-Manager Oliver Bierhoff hat nach dem Rekordwechsel von Gareth Bale für 100 Millionen von Tottenham Hotspur zu Real Madrid vor einer gefährlichen Entwicklung im Fußball gewarnt.

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"Das sind Zahlen, die man irgendwann nicht mehr begreifen kann. Und auch Summen, bei denen es für einen Betriebswirt schwer nachvollziehbar ist, wie man diese wieder reinholen kann", sagte Bierhoff: "Es ist freie Marktwirtschaft, aber man muss aufpassen, dass keine Preisspirale eintritt, die die kleinen Vereine kaputtmacht."

Die Folge eines solchen Transfers wie der von Bale sei, dass die Preise "überall hochgehen", erläuterte Bierhoff. Nationalspieler Mesut Özil, der für 50 Millionen von Real zum FC Arsenal gewechselt war "hätte vielleicht nur 25 gekostet, wenn Bale nur 50 gekostet hätte."

Man müsse aufpassen, dass "der Bezug nicht verloren geht, dass es für Fans noch begreifbar ist. Positiv ist dagegen, dass Geld im Kreislauf ist. Vielleicht gibt Tottenham das Geld ja wieder in der Bundesliga aus."

Auch Matthias Sammer äußert Bedenken

Bei der Gesprächsrunde "Munich Talk Nights" unterstrich auch Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer diesen Aspekt. "Egoistisch sage ich: Es ist besser, dieses Geld bleibt im Fußballgeschäft und geht nicht irgendwo anders hin. Damit kommt Bewegung in den Markt." Gleichwohl sei ein Transfer dieser Größenordnung "rational überhaupt nicht zu erklären" und zudem gebe es finanziell "ein ganz klares Risiko zu Lasten Real Madrids."

Auch Nationalspieler Sami Khedira, der bei Real spielt, zeigte sich skeptisch. "Wir Spieler können das nicht steuern. Wir können nicht sagen, zahlt weniger, dann komme ich. Das ist absurd", sagte der Mittelfeldspieler, erklärte aber: "Ich weiß nicht, ob es gesund ist und ob es gut ist. Aber die Vereine sind professionell und wissen hoffentlich, ob es gesund ist, so zu wirtschaften."

Gareth Bale im Steckbrief