Kahn über Neuer: Sicherheit geht vor!

SID
Manuel Neuers Reaktion auf seinen schweren Patzer gegen Kasachstan
© getty

Der frühere Nationaltorhüter Oliver Kahn hat nach dem Patzer von Manuel Neuer beim 4:1 in der WM-Qualifikation gegen Kasachstan Kritik am Spielstil seines Nachfolgers geübt.

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"Torhüter entscheiden Spiele, aber nicht dadurch, dass sie fußballerisch brillieren, sondern mit spielentscheidenden Reflexen und Paraden. So ermöglichst du als Torwart deiner Mannschaft Siege und Titel", sagte Kahn in der "Münchner Abendzeitung". Neuer hatte am Dienstagabend in Nürnberg mit einem verunglückten Ausflug das Gegentor verschuldet.

"Als Manuel noch bei Schalke war, habe ich mir oft gedacht, das ist ja Wahnsinn, wie er das Torwartspiel interpretiert", sagte Kahn weiter, inzwischen habe sich Neuer (27) aber "sehr gut entwickelt".

Es sei grundsätzlich "richtig, dass die Torhüter heute versuchen, viele Situationen spielerisch zu lösen, weil sie technisch sehr gut ausgebildet sind und wie ein Feldspieler mit ins Spiel einbezogen werden können. Aber es geht darum, das richtige Maß zu finden."

Große Torhüter wie Iker Casillas, Gianluigi Buffon, Edwin van der Sar oder Peter Schmeichel hätten "immer die optimale Mischung zwischen Risiko und Sicherheit gefunden. Als Torhüter musst du dich fragen: In welchem Verhältnis sollte das Risiko zu meinem Spiel stehen?"

Er selbst habe sich "im Zweifel für absolute Sicherheit entschieden. Auch ein gezielter langer Ball kann ein Spiel schnell machen." Bundestrainer Joachim Löw hatte jedoch betont, Neuer solle seinen Spielstil "auf keinen Fall umstellen".

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