Fragen in der Wohlfühloase

Von Andreas Lehner
Bundestrainer Joachim Löw ist mit Deutschland auf dem Weg zur WM 2014
© getty

Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich auf dem besten Weg zur Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien. Wie ist der Stand innerhalb der Mannschaft und im Umfeld, 15 Monate vor Beginn des Turniers?

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Mehr als fünf Monate Pause hat die deutsche Nationalmannschaft jetzt bis zum nächsten Pflichtspiel, dem Heimspiel in der WM-Qualifikation gegen Österreich in München. Dazwischen stehen noch drei Testspiele an. Die Terminierung dieser Partien und die Sinnhaftigkeit sind umstritten.

Da ist zum einen die USA-Reise Ende Mai, Anfang Juni, bei der voraussichtlich die Spieler des FC Bayern fehlen werden, wenn sie ins Endspiel des DFB-Pokals einziehen (1. Juni). Sollte sich Borussia Dortmund gleichzeitig fürs Champions-League-Finale qualifizieren, wären wohl auch die Spieler des BVB bei den beiden Testspielen gegen Ecuador und die USA nicht dabei.

Zum anderen steht am 14. August der Test gegen Paraguay in Kaiserslautern auf dem Programm. Die Bundesligasaison startet fünf Tage zuvor. Der August-Termin ist seit jeher umstritten und soll zukünftig abgeschafft werden.

Bundestrainer Joachim Löw wird also erst Anfang September wieder die Möglichkeit haben, seinen Stamm an Nationalspielern für längere Zeit um sich zu scharen. Zeit, die Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft seit der EM zu betrachten.

Das Personal für Brasilien

Nimmt man die Aufstellung von gestern als Grundlage und zählt die verletzten bzw. gesperrten Spieler wie Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Holger Badstuber, Mats Hummels, Miroslav Klose, Mario Gomez sowie die beiden Reserve-Torhüter dazu, sind 19 der 23 Plätze im Kader für die WM in Brasilien schon jetzt vergeben, sollten alle Spieler zum Zeitpunkt der Nominierung gesund sein.

Bei den Torhütern sind Manuel Neuer und Rene Adler gesetzt, dahinter streiten sich Marc-Andre ter Stegen und Ron-Robert Zieler um die Position der Nummer drei. Auch Oliver Baumann und Kevin Trapp stehen noch unter Beobachtung von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke.

Im Sturm sind die Rollen am klarsten verteilt. Löw wird im Falle der Qualifikation mit Klose und Gomez nach Brasilien reisen. Die Personalie Stefan Kießling dürfte sich endgültig erledigt haben, nachdem Löw trotz der Ausfälle von Klose und Gomez den Leverkusener nicht für die beiden Spiele gegen Kasachstan nominierte.

Die Verletzungshistorie von Klose dürfte dem Bundestrainer aber zumindest ein paar Kopfschmerzen bereiten. Der 34-Jährige laborierte in den Jahren 2012 und 2013 bisher an zehn kleineren oder größeren Verletzungen. Einen Ausfall würde Löw mit einem kleinen, spielerischen Stürmer wie Mario Götze lösen.

Die vier offenen Plätze gehen also an die Defensive und ans Mittelfeld. Eine überraschende Nominierung scheint hier aber nicht zu erwarten. Die krassesten Außenseiter heißen in diesen Bereichen Sebastian Rode und Lewis Holtby. Ansonsten stehen mit Benedikt Höwedes, Julian Draxler und Lukas Podolski und den beiden Benders sehr wahrscheinliche Kader-Spieler zur Verfügung.

Die Zeit der Überraschungen a la David Odonkor ist dagegen vorbei. Die Zahl der Debütanten ist unter Löw seit der EM 2008 rückläufig. In der Saison 2011/12 gab er noch sechs Neulingen eine Chance, in der aktuellen Saison bekam Roman Neustädter als einziger Frischling Spielminuten.

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