Fragen in der Wohlfühloase

Von Andreas Lehner
Bundestrainer Joachim Löw ist mit Deutschland auf dem Weg zur WM 2014
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Das Image des DFB-Teams

Seit der WM 2006 ritt die deutsche Nationalmannschaft auf einer Welle der Begeisterung. Die Spieler wurden gefeiert, egal, wo sie auftauchten und manchmal auch egal, wie sie spielten. Das Aus bei der EM 2012 gegen Italien war aber ein Wendepunkt in der Beziehung zwischen den Fans, den Medien und dem Team.

Wieder verpasste Deutschland den Titel bei einem großen Turnier und diesmal waren nicht die übermächtigen Spanier an allem schuld, sondern auch eine diskussionswürdige Aufstellung des Trainers.

Abgesehen von der sportlichen Kritik geriet auch die Wohlfühloase Nationalmannschaft in den Fokus. Lebt das Team in zu schönen Hotels, bekommen die Spieler zu viele Geschenke von Sponsoren und fehlt es ihnen deshalb am nötigen Biss, um endlich auch einen Titel zu holen?

Die Wucht der Debatte überraschte auch den DFB. Teammanager Oliver Bierhoff und Löw hatten alle Hände voll zu tun, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Mittlerweile hat sich das Verhältnis aber wieder normalisiert, trotz des negativen Ausrutschers gegen Schweden. Insgesamt wird die Nationalmannschaft jetzt aber kritischer beäugt.

Den hohen Herren beim DFB dürfte aber auch aufgefallen sein, dass die Erwartungshaltung an die Mannschaft vor der EM 2012 auch durch eigenes Zutun unermesslich hoch war. Alles andere als ein rauschender Turniersieg wäre nicht akzeptiert worden.

In diesem Kontext ist auch die Aussage von Bierhoff zu verstehen, dass es für europäische Mannschaften eigentlich "ein Ding der Unmöglichkeit" ist, den Titel in Südamerika zu gewinnen. Die latente Skepsis gegenüber der Mannschaft wird genutzt, um die Erwartungen schon mehr als ein Jahr vor dem Turnier zu deckeln.

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