Ziege: "Haben eine extrem gute Mannschaft"

Von Sophie Spielmann
Christian Ziege ist seit 2011 als U-19-Trainer beim DFB tätig
© Getty

Christian Ziege will mit der deutschen U 19 zur EM in Litauen. Seiner Mannschaft bescheinigt er großes Talent. Auf seiner ehemaligen Position sieht er aber Probleme.

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Christian Ziege war einst Spieler bei Bayern München, AC Mailand und FC Liverpool und später Sportdirektor und Trainer in Mönchengladbach und Bielefeld. Seit 2011 ist er beim DFB als U-19-Bundestrainer tätig. Aktuell bereitet er sich mit seinem Team auf die Qualifikation für die U-19-EM vor, die vom 20. Juli 2013 bis 1. August 2013 in Litauen stattfindet.

"Der kommende Weg zur EM ist schwieriger als am Ende der Weg zum Titelgewinn, aber wenn wir alle Spieler dabei haben, haben wir eine extrem gute Mannschaft." sagte Ziege in einem Interview mit "RP Online".

Nicht nur deutsche Tugenden

Mit seiner Mannschaft will er attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen. "Im Jugendbereich werden schon Titel gezählt, dabei ist schöner Fußball auch wichtig", sagt Ziege. Die Basis an Talenten sei dafür aber auch gegeben. In jedem Jahrgang gebe es mittlerweile "richtig gute Jungs".

In der U 19 tummeln sich Spieler wie Matthias Ginter, der sich in Freiburg in der Bundesliga durchgesetzt hat. Rani Khedira, der Bruder von Sami Khedira, Dominik Kohr von Bayer Leverkusen oder auch Emre Can von Bayern München - Spieler, die schon mit der ersten Mannschaft schon trainieren und ihren Weg in der Bundesliga machen werden.

"Früher hatten wir nur die typisch deutschen Tugenden, heute spielen wir richtig attraktiven Fußball", sagt Ziege. "Wir sind insgesamt auf einem richtig guten Weg, auch wenn in allen Bereichen noch etwas zu verbessern ist." Eine Problemzone ist die Linksverteidigerposition, dort ist es schwierig geeignete Spieler zu finden. Eine Position, auf der Ziege früher eine internationale Größe war.

Extremposition Linksverteidiger

In der A-Nationalmannschaft bestätigt Ziege Marcel Schmelzer eine sehr ordentliche Leistung: "Er ist ein richtig guter Junge. Irgendwann hieß es, wir haben keine Innenverteidiger, dann wurde der Fokus auf diese Position gelegt. Und jetzt geht die Diskussion um waschechte Stürmer und Außenverteidiger los - solche Diskussionen gibt es immer wieder", sagt Ziege.

Der U-19-Trainer versuche seinen Jungs gerade zu erklären, auf welchen Positionen sie es am ehesten schaffen könnten. Ziege würde jedem raten, linker Außenverteidiger zu lernen. Dazu müsse man aber auch die benötigten Fähigkeiten mitbringen. "Es gibt keine schwierigere Position in der Verteidigung: Man spielt alleine gegen schnelle, dribbelstarke Spieler. Man muss auch eine unglaublich guter Zweikämpfer sein und Durchsetzungsvermögen ist auch gefragt."

Ziege will zu einem Topklub

Im Moment fühlt sich Ziege sehr wohl in seiner Aufgabe, aber er ist sich sicher, dass er irgendwann wieder täglich arbeiten will - ob als Trainer oder Manager in der Bundesliga, dass lässt er offen.

Allerdings wäre Zieges Ziel, dass er später bei einem absoluten Topklub arbeiten darf. Aber er kann sich auch vorstellen, eine Mannschaft 20 Jahre zu entwickeln. "Als Vereinstrainer hat man einen anderen Einfluss auf die Spieler, man hat mehr Zeit zur Verfügung. Man kann Vorstellungen mehr auf die Mannschaft übertragen."

Der Kader der deutschen U-19-Nationalmannschaft