Löw: Probleme mit dem Unerwarteten

SID
Bundestrainer Joachim Löw will bei der Nationalmannschaft "die Basis" verbessern
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw hat 2013 zum "Jahr der Konzentration" erklärt. Die Vorbereitung auf die WM-Endrunde in Brasilien beginne jetzt. "Damit wir nicht die Fehler machen, die wir bei der EM gemacht haben. Dass wir auf Unwägbarkeiten reagieren", so Löw.
 

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"Wir müssen noch ein paar Prozent rausholen aus der Mannschaft, wir müssen Reize setzen. Alles dafür tun, die Basis zu verbessern, und alles dafür tun, dass sich Deutschland auf die WM 2014 freuen kann", sagte Löw im Interview mit der "Bild am Sonntag".

Probleme mit dem Plan B

Flexibilität ist für den 52-Jährigen eines der wichtigen Kriterien. "Wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, was Unerwartetes, da haben wir häufig ein Problem gehabt. Daran müssen wir arbeiten", sagte Löw.

Dazu gehöre auch, bei Turbulenzen nicht mehr in gewisse Muster zu verfallen. "Wir tun uns ja offenkundig immer schwer, wenn uns Mannschaften früh attackieren. Dann operieren wir häufig mal mit langen Bällen, wie gegen Italien oder auch Schweden. Da kommen wir nicht mehr in die Ordnung, was unkontrollierte Aktionen zur Folge hat", so Löw.

Ein Spiel wie das 4:4 gegen Schweden nach 4:0-Führung in der WM-Qualifikation in Berlin werde seiner Mannschaft aber wohl nicht mehr passieren, dasselbe gelte für die taktischen Fehler beim 1:2 gegen Italien im EM-Halbfinale: "Wir haben mit der Hand auf die heiße Herdplatte gefasst und uns verbrannt. Und es ist wie bei einem Kind: Danach macht man das nicht mehr."

"Berichterstattung sehr überzogen"

Die teilweise heftige Kritik nach dem EM-Aus kann Löw größtenteils akzeptieren. "Ich weiß, dass ich ständig im Fokus stehe und Kritik dazu gehört. Ich kann die Kritik auch differenzieren. Vor der EM hatte ich auch teilweise das Gefühl, dass die Berichterstattung sehr überzogen war, dass wir teilweise zu hoch gejubelt wurden. Das muss man richtig einordnen, aber das kann ich."

Den Vorwurf, seine Spieler seien rund um das Endturnier in Polen und der Ukraine zu sehr verwöhnt worden, will Löw indes nicht so stehen lassen und kündigte an, an seiner generellen Vorgehensweise nichts zu ändern.

"Vor und während eines Turniers verbringt die Nationalelf sieben oder acht Wochen auf engstem Raum zusammen, wir leben und arbeiten zusammen. Da muss die Balance stimmen, die Spieler müssen auch mal loslassen können und sich befreien von einem gewissen Druck. Da wird sich unter mir auch nichts ändern."

Joachim Löw im Steckbrief

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