Die nächste Stufe wird gezündet

Von Für SPOX in Sindelfingen: Haruka Gruber
Ausnahmen, nicht die Regel: Mario Götze und Alexander Merkel werden seit U 15 vom DFB gefördert
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Sind Veränderungen im Trainerstab zu erwarten?

Seit vier Monaten ist Robin Dutt der Sportdirektor des DFB. Vier Monate, in denen er sich vor allem informierte und Gespräche mit vielen Beteiligten des deutschen Fußballs führte. Doch die Zeit der Evaluierung sei langsam vorbei: "Ich will viele Akzente setzen", sagt Dutt, um zugleich klarzustellen: "Die Akzente sollen aber nicht in Widerspruch zu Matthias Sammer stehen."

Ein weiteres Dutt-Zitat aus dem Sommer: "Es kann nicht meine Aufgabe sein, irgendwelche Konzepte in Frage zu stellen."

Entsprechend ist es nicht zu erwarten, dass Dutt übereilt Änderungen am Trainerstab vornimmt, solange nichts Außerordentliches geschieht.

U-21-Trainer Rainer Adrion hatte wegen der verpassten EM-Qualifikation 2011 die Entlassung gedroht - und war dieser womöglich nur umgangen, weil Sammer anders als jetzt Dutt nicht über die U 21 weisungsbefugt war. Mittlerweile verbesserte Adrion sein Standing mit der erfolgten EM-Qualifikation 2013.

Chef-Trainerausbilder Frank Wormuth verbindet bei der U 20 erfolgreich Theorie mit Praxis (8 Siege in 13 Spielen). Christian Ziege ist erst seit dem Mai 2011 beim Verband und dürfte sich weiter bewähren. Und U-17-Coach Stefan Böger erreichte mit den beiden Vize-EM-Titeln die einzigen Erfolge der jüngeren Vergangenheit.

Ausgerechnet dem Trainer einer vermeintlich unwichtigeren Junioren-Nationalmannschaft widmete die "FAZ" Ende November einen ausführlichen Artikel. Dabei ging es um die Grundsatzfrage, ob Horst Hrubesch bei der U 18 nicht verschenkt sei, da in diesem Jahrgang keine EM und WM stattfinden. Vielmehr solle Hrubesch die höheren Jahrgänge betreuen, immerhin habe er 2011 mit dem EM-Titel bei der U 21 (als Interimscoach) und ein Jahr zuvor mit der U 19 seine Befähigung nachgewiesen. Die Überschrift: "Der Mann, der kann's."

Dutt selbst gibt sich unverbindlich bei Fragen nach dem Stab. Mit der Äußerung, dass "der Erfolg nicht zulasten der Ausbildung gehen darf", deutet er jedoch eine graduelle Verschiebung der Prioritäten an: Sammer forderte von seinen Trainern ein erfolgreiches Abschneiden bei Großturnieren, weil nur so gewährleistet sei, dass Jugendspieler einen Siegeswillen entwickeln.

"Die Ausbildung eines Talents ist erst abgeschlossen, wenn er es in die Bundesliga oder sogar die A-Nationalmannschaft schafft. Tagesaktuelle Ergebnisse haben dem Ziel zurückzustehen", sagt hingegen Dutt. Wobei der Sportdirektor betont: "Gleichzeitig darf man ein Ergebnis nicht komplett außen vorlassen und die Ausbildung darf kein Alibi sein. Wenn Ergebnisse keine Rolle mehr spielen, geht irgendwann die Mentalität verloren, unbedingt den Erfolg zu wollen."

Daher sei es eine der wichtigsten Aufgaben, die "richtige" Balance zu finden. Etwa dann, sollte die U 21 bei der für die Außenwirkung so wichtigen EM 2013 früh ausscheiden. Stützt er Adrion, der sich als reiner Ausbilder versteht? Oder folgt er Sammers Doktrin des maximalen Erfolgs? Entscheidungen wie diese werden Dutts Profil definieren.

Frage 1: Wie ist die Leistungsstärke der DFB-Nachwuchsteams?

Frage 3: Welche fußballerischen Aspekte sollen gestärkt werden?

Frage 4: Werden neue Wege der Talentsichtung beschritten?

Frage 5: Wird ein nationales Leistungszentrum gebaut?