Medien: Lars Bender ersetzt Jerome Boateng

Von Für SPOX bei der Nationalmannschaft: Stefan Rommel
Joachim Löw wird sich als Boateng-Ersatz für Lars Bender oder Benedikt Höwedes entscheiden
© Getty

Im deutschen Lager dreht sich vor dem letzten Gruppenspiel gegen Dänemark (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) alles um die Frage, wer denn nun Jerome Boateng ersetzen soll. Joachim Löw hat da offenbar bereits eine recht genaue Vorstellung. Und: Angst vor unzufriedenen Spielern kennt der Bundestrainer nicht.

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Bender wohl für Boateng: Joachim Löw muss Jerome Boateng ersetzen, der wegen einer Gelb-Sperre nur auf der Tribüne sitzen wird. Wie "Sky Sport News" berichtet, wird allem Anschein nach Lars Bender von Beginn an spielen. Dies deutete Löw in den letzten Tagen auch immer mal wieder an. Damit bleibt es dabei, dass Schalkes Benny Höwedes weiter auf seine ersten Spielminuten bei diesem Turnier warten muss.

Die Ausgangslage: Deutschland genügt ein Remis oder ein Sieg, um sicher Gruppenerster zu werden. Verliert die Mannschaft und gewinnt zeitgleich Portugal gegen die Niederlande, muss gerechnet werden, weil alle drei Mannschaften sechs Punkte hätten. Dann zählt nur der direkte Vergleich untereinander und es käme auf die Tordifferenz aus diesen Spielen untereinander an. Sie lautet vor dem letzten Spieltag: Deutschland 1:0 Tore, Portugal 3:3, Dänemark 2:3. Die Tore aus den Spielen gegen die Niederlande fallen dann aus der Wertung. Deutschland scheidet aus, wenn Portugal gegen die Niederlande gewinnt und das DFB-Team gegen Dänemark mit 0:1, 1:2 oder mit zwei oder mehr Toren Unterschied verliert. Dann hätte das deutsche Team die schlechteste Tordifferenz beziehungsweise die geringere Anzahl an Toren aus den direkten Vergleichen der drei Mannschaften. Aber so weit wird es ja nicht kommen...

Wie kommt Deutschland weiter? Selbst nachrechnen

Kein Spaziergang: Dass Dänemark nicht zu unterschätzen ist, hat nicht zuletzt deren 1:0-Sieg über die Niederlande gezeigt. Deshalb wird der Bundestrainer auch keine großen Experimente zulassen oder sogar Stammspieler auf der Bank lassen. "Schonen wird es nicht geben! Wenn es eine Änderung in der Aufstellung gibt, dann aus Überzeugung", sagte Löw. "Dänemark kann natürlich eine Sensation schaffen. Diejenigen, die Dänemark als Außenseiter gesehen haben, haben die Lage falsch eingeschätzt. Nach unseren Analysen haben wir schon vor zwei Monaten gesehen, dass die Dänen eine sehr gute Mannschaft haben, die kompakt steht und gute Konter spielen kann."

Kvist zeigt Respekt: Dänemarks Stratege William Kvist spielt bisher eine starke EM - die nach seinem dafürhalten auch gerne noch weitergehen soll. "Wir haben noch nichts in unsere Koffer gepackt, wir wollen bleiben. Wir haben bisher sehr gut gespielt gegen die besten Mannschaften der Welt. Aber wenn wir nicht weiterkommen, sind wir nicht erfolgreich. Wir wollen durchkommen." Dass das gegen Deutschland aber alles andere als einfach wird, ist auch dem Stuttgarter klar. "Das Dreieck mit Özil, Schweinsteiger und Khedira ist sehr stark. Für uns wird es entscheidend sein, sie zu kontrollieren."

1:0 für Dänemark: Das Vorspiel ging schon mal kräftig in die Hose... Auf dem Fanfest in Lwiw trafen sich dänische und deutsche Fans und stellten das Finale 1992 nach. Stilecht in den Original-Trikots von damals, aber einer klaren dänischen Dominanz. Die hatten in einem internen Ausscheidungswettstreit ihre elf besten Kicker ermittelt, während die deutschen Fans teilweise erst im Laufe des Samstagnachmittags in Lwiw eintrudelten, um dann sofort auf den Platz zu eilen. Am Ende setzte es eine gewaltige 2:8-Schlappe für Deutschland.

Kleiner Streit mit der UEFA: Am Samstag herrschte Verwirrung, wer denn nun neben Boateng als zweiter Teilnehmer auf der deutschen Pressekonferenz in Lwiw teilnehmen würde. Zuerst war Oliver Bierhoff geplant, dann musste doch Joachim Löw ran. Dabei wollte der gar nicht. Die Arena in Lwiw war gesperrt, um den ramponierten Rasen zu schonen. Das Abschlusstraining der deutschen Mannschaft wurde auf einen rund 30 Minuten Fahrzeit von der Arena entfernten Trainingsplatz verlegt. Die Zeitspanne zwischen Pressekonferenz und Abschlusstraining (im Politechnika-Stadion außerhalb von Lwiw) war Löw zu knapp, deshalb sollte Bierhoff seinen Part übernehmen. Die UEFA intervenierte. Um einer möglichen Bestrafung keinen Nährboden zu geben, gab Löw dann doch nach und besuchte die offizielle Abschluss-PK selbst.

Keine Angst vor schlechter Laune: Dass bisher kaum berücksichtige Spieler mit der Zeit Ärger machen könnten, glaubt Löw nicht. "Dass Spieler wie Klose, Mertesacker oder Kroos mit ihrer Situation unzufrieden sind, ist doch klar. Aber ich bin da nicht übersensibel. Alle verhalten sich absolut korrekt, wenn jemand vielleicht das ein oder andere falsche Wort sagt, will ich das nicht an die große Glocke hängen."