Zeit für die Revanche

Von Christian Hüsch
Die deutsche U 17 bejubelt den Halbfinalsieg gegen Polen
© Getty

Die deutsche U-17-Nationalmannschaft ist nach einem 1:0 gegen Polen in das EM-Finale in Slowenien eingezogen - und das ohne ein einziges Gegentor. Im Finale trifft der deutsche Nachwuchs um Trainer Stefan Böger am Mittwoch in Ljubljana auf die Elf aus den Niederlanden (18 Uhr im LIVE-TICKER).

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Dabei avanciert das Duell mit den Nachbarn immer mehr zum Klassiker. Bereits zum dritten Mal binnen vier Jahren stehen sich die beiden U-Mannschaften in einem EM-Finale gegenüber.

2009 gewannen noch die deutschen Junioren das Endspiel im eigenen Land. Damals hießen die Spieler unter anderem Mario Götze und Marc-Andre ter Stegen. Im vergangenen Jahr musste sich die U 17 dann aber mit 2:5 geschlagen geben, der Titel ging an die Niederlande.

Testspielsieg im letzten Herbst

Das Finale am Mittwoch bietet dem deutschen Nachwuchs somit die Chance, die fußballerischen Kräfteverhältnisse wieder gerade zu biegen. An Selbstbewusstsein wird es den Jungs von Trainer Böger jedenfalls nicht mangeln: Ohne eine Niederlage aus den letzten 29 Spielen (28 Siege) und ohne ein einziges Gegentor in den bisherigen vier Turnierbegegnungen geht man ins Endspiel.

"Wenn wir weiter so konzentriert spielen, können wir jeden schlagen", sagt Abwehrmann Niklas Süle und Kapitän Leon Goretzka vermutet, dass "die Niederländer sicher mehr mitspielen als zuletzt die Polen, dadurch ergeben sich auch für uns wieder mehr Räume."

Denn wie man die Niederländer schlagen kann, wissen die deutschen U-17-Spieler nur zu gut. Erst im vergangenen Herbst bezwang man den Erzrivalen in einem Testspiel mit 2:0. Nürnbergs Pascal Itter glaubt deshalb sogar: "Wir gehen wohl als Favorit ins Endspiel."

Hoher Besuch beim Finale

Dass man im Endspiel jedoch einem ebenbürtigen Gegner gegenübersteht, weiß Böger und tritt auf die Euphoriebremse: "Wir haben uns bis jetzt alles erarbeitet und auch im Finale wird uns nichts geschenkt."

Das große Plus der deutschen Mannschaft bei diesem Turnier war bisher ihre mannschaftliche Geschlossenheit und die konzentrierte Defensivarbeit. Verbesserungsbedarf sieht der Trainer vor allem im Verhalten ohne Ball: "Da haben wir uns phasenweise nicht gut bewegt."

Deshalb wird der Coach sein Team mit Videoanalysen und einer extra abgestimmten Trainingseinheit auf das große Spiel vorbereiten. Unterdessen hat sich hoher Besuch angekündigt. Sowohl die DFB-Spitze um Präsident Wolfgang Niersbach, Generalsekretär Helmut Sandrock und Sportdirektor Matthias Sammer als auch UEFA-Präsident Michel Platini werden dem Endspiel beiwohnen und zusehen, wie die deutschen Junioren nach dem ersten Titel ihrer noch jungen Karriere greifen.

U-17-EM: Der Spielplan im Überblick

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