Wer wird der nächste Odonkor?

Von Haruka Gruber
Freiburgs Daniel Caligiuri (l.) gehört zu den Entdeckungen der Bundesliga-Saison
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Innenverteidigung

Jan Kirchhoff (21, Mainz): Als Stammspieler der U 21 ohnehin im Blickfeld des Bundestrainers. Ihm fehlt noch die Beständigkeit eines Hummels und Badstubers, doch von den technischen und strategischen Fähigkeiten bewegt er sich bereits auf dem Level der beiden. Auffällig seine Kopfballstärke - aber auch die Neigung, gelegentlich zu unachtsam oder sorglos zu sein. Chance für eine Nominierung, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Mertesacker fehlt und Höwedes wird rechts benötigt. Denn dann wäre der vierte Innenverteidiger-Posten hinter Hummels, Badstuber und Boateng vakant. Plus für Kirchhoff: Ohne sich anpassen zu müssen, spielt er im defensiven Mittelfeld ähnlich stark, er selbst sieht sich dort sogar stärker.

Philipp Wollscheid (23, Nürnberg): Mit 19 bei einem Dorfverein, mit 20 vom Regionalligisten Saarbrücken aussortiert - aber mit 23 bei der EM? Fällt mit seiner unaufgeregten Spielweise selten auf, könnte dadurch eine gute Ergänzung sein zu den offensiv veranlagten Hummels und Badstuber oder dem zu Hibbeligkeit neigenden Boateng. Wollscheids Markenzeichen: das herausragende Kopfballspiel. Leverkusen sieht in Wollscheid bereits den nächsten Nationalspieler und verpflichtete ihn für eine Ablöse zwischen fünf und sieben Millionen Euro.

Außenverteidigung

Tony Jantschke (22, Mönchengladbach): Ein deutsches Talent, das beim Überraschungsteam der Saison zu den Leistungsträgern gehört und dennoch kaum beachtet wird. Jantschke spielt im positiven Sinne bieder. Seine Devise heißt Fehlerminimierung, entsprechend sichert er bevorzugt seine Seite ab, statt sich an der Offensive zu beteiligen (nur 2 Scorer-Punkte). In Zeiten der Rechtsverteidiger-Armut könnte dies für eine Nominierung genügen.

Marcel Schäfer (27, Wolfsburg): Stand jetzt plant Löw mit Lahm auf der linken Seite, obwohl dieser beim FC Bayern die Seiten wechselte und sich dort als wertvoller erweist. Im Falle eines Umdenkens bei Löw würde ein Kaderplatz für einen Linksverteidiger neben Schmelzer frei werden. Aogo ist ein Kandidat, obwohl er sich selbst mit einer miserablen Saison disqualifizierte. Denkbar auch, dass Schäfer zum Comeback eingeladen wird. Just als ihm VfL-Coach Magath die Kapitänsbinde abnahm und ihn an Träsch weiterreichte, verschlechterte dieser sich zusehends, während Schäfer befreit von der Bürde aufspielte. Sein Plus: In der Rückrunde wurde er auch als Linksaußen und als Sechser eingesetzt und gefiel gleichfalls. Bemerkenswert sind weiterhin die Standards.

Christian Pander (28, Hannover): Die Blaupause zu Schäfer: Kann die Position hinten links und vorne links ähnlich gut besetzen und schießt gefährliche Standards. Legte in Hannover die Verletzungsanfälligkeit aus Schalker Zeiten ab und spielte die erste Saison seiner Karriere ohne nennenswerte Pause durch. In Erinnerung bleibt vor allem das 4:2 gegen Stuttgart (1 Tor, 2 Assists).

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