Einzelkritik: Dreimal Bestnote für den DFB-Angriff!

Von Für SPOX in Hamburg: Stefan Rommel
Note 1 hier, Note 1 da: Miroslav Klose (r.) und Thomas Müller überzeugten gegen Oranje
© Getty

Die deutsche Nationalmannschaft hat das Länderspieljahr 2011 erfolgreich abgeschlossen. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw siegte im letzten Spiel des Jahres gegen die Niederlande mit 3:0 (2:0). Vor allem die Offensive stach im DFB-Team heraus - wie auch die beiden Sechser.

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Vor 51.500 Zuschauern in Hamburg erzielten Thomas Müller (15.) und Miroslav Klose (26.) vor der Pause die Tore für die DFB-Auswahl. Nach dem Wechsel traf Mesut Özil nach einer traumhaften Kombination zur endgültigen Entscheidung (66.).

Analyse: Historische DFB-Show gegen die Niederlande

Neben den Torschützen tat sich auch das defensive Mittelfeld mit Toni Kroos und Sami Khedira besonders hervor.

Die deutsche Nationalmannschaft in der Einzelkritik

Manuel Neuer: In der ersten Halbzeit nahezu beschäftigungslos, lediglich bei Rückspielen gefordert. Nach der Pause etwas mehr im Blickpunkt, durfte aber auch da keine wirklich ernsthafte Parade zeigen. Note 3

Jerome Boateng: Nach dem Dreierketten-Experiment wieder rechts in der Viererkette und dort gegen Babel defensiv auch einige Male gefordert. Verteidigte den Niederländer aber geschickt und setzte im Zusammenspiel mit Müller auch einige einfache, aber wirkungsvolle Akzente in der Offensive. Nach 65 Minuten ausgewechselt. Note 2,5

Per Mertesacker: Meldete sich mit einem leichtsinnigen Stockfehler nach drei Minuten denkbar ungünstig im Team zurück. Danach gegen Huntelaar aber sicher im Stellungsspiel und ohne weitere Fehler. Durfte oft auch selbst das Spiel eröffnen. Ein typisches Mertesacker-Spiel: unaufgeregt und größtenteils souverän. Note 3

Holger Badstuber: Unauffällige Partie. In der Defensive in der ersten Halbzeit kaum gefordert, gute Abstimmung mit Mertesacker. Hielt sich mit seinen Diagonalbälle auf Müller merklich zurück, spielte lieber öfter den sicheren Querpass, um die Gäste zu locken. Durfte zur Pause in der Kabine bleiben. Note 3

Dennis Aogo: Der Hamburger mit der zweiten Chance in Folge, diesmal aber auf gewohnter Position links in der Viererkette. Sah sich nicht so häufig mit Kuyt konfrontiert, weil sich dieser oft weit zurückfallen ließ. Nutzte seine Freiheit aber zu zögerlich, hätte Podolski gerne mehr unterstützen dürfen. Note 3,5

Sami Khedira: Überzeugend an der Seite von Kroos. Defensiv mit zwei, drei ganz wichtigen Ballgewinnen, stibitzte einmal Kuyt den Ball im Sechszehner noch vom Fuß. Ging wie immer die ganz langen Wege, setzte die niederländische Doppel-Sechs gut unter Druck, sodass deren Spielfluss erst gar nicht zustande kam. Fand ab und an sogar Zeit, wie früher bis in den gegnerischen Strafraum zu sprinten. Note 1,5

Toni Kroos: Wieder eine starke Vorstellung in der Zentrale. Überragendes Zuspiel auf Klose vor dem 1:0, dazu clever und auch bemerkenswert robust im Zweikampf. Weniger mit vielen spektakulären, denn mit den einfachen Zuspielen. Zusammen mit Khedira hatte er die Zentrale gegen van Bommel und Strootman voll im Griff. Note 1,5

Thomas Müller: Von wegen kleines Tief. Müller hatte in der ersten Halbzeit bei jeder gefährlichen Szene seine Beine im Spiel, traf selbst zum 1:0, leitete den zweiten Treffer perfekt ein, setzte Klose noch zweimal exzellent in Szene. Nach der Pause war seine Tempoverschärfung erneut der Ausgangspunkt für den dritten Treffer. Note 1

Mesut Özil: Deutlich beweglicher als zuletzt in Kiew, schaffte sich so immer wieder seine Räume. Rochierte etwas überraschend besonders gerne auf die rechte Seite und entwischte so van Bommel und Strootman immer wieder - um dann mit Tempo in die Lücken zu stoßen. Perfekte Flanke vor Kloses 2:0, holte sich die Bälle bei Bedarf auch mal tief in der eigenen Hälfte. Weltklasse, wie er Klose vor dem 3:0 lässig bediente und den Ball dann zum Dank auch wieder zurück bekam. Note 1

Lukas Podolski: In der ersten Halbzeit mit lediglich acht Ballkontakten kein Faktor im deutschen Offensivspiel. Litt darunter, dass das Spiel total rechtslastig war, hatte auch deutlich weniger Unterstützung aus dem Zentrum als Müller auf der anderen Seite und hing so ziemlich in der Luft. Leider wurde es aus seiner Sicht auch in der zweiten Halbzeit nicht besser. Nach 65 Minuten hatte dieser mäßige Arbeitstag ein Ende für Podolski. Note 4

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Miroslav Klose: Beweglich, gewitzt, torgefährlich - der perfekte Stürmer für diesen Gegner. Klose ließ sich oft fallen, zog so Mathijsen aus der Viererkette und schaffte dadurch die Räume für Müller und Özil. Tolle Vorarbeit zum Führungstreffer, als er den Ball mit viel Übersicht einfach tropfen ließ. Das 2:0 war sein 63. Länderspieltor, es fehlen nur noch fünf zum großen Gerd Müller. Beim dritten Tor mit aller Ruhe und Selbstverständlichkeit, die einen Weltklasse-Stürmer auszeichnen. Note 1

Mats Hummels: Kam nach der Pause für Badstuber. Fuhr Huntelaar gleich zweimal energisch dazwischen und verlebte danach einen relativ ruhigen Abend. Gewann jeden seiner sieben Zweikämpfe. Note 3

Benedikt Höwedes: Ersetzte Boateng in der 65. Minute auf der rechten Seite und führte sich gleich mal mit einem beherzten Sololauf über seine Flanke ein. Note 3

Mario Götze: Kam ebenfalls nach 65 Minuten für Podolski und ersetzte den auf der linken Mittelfeldseite. Zog ein paar mal früh zur Mitte, um mehr am Spiel teilnehmen zu können. Ansonsten ohne die großen Akzente. Note 3,5

Simon Rolfes: Kam acht Minuten vor dem Ende noch ins Spiel. Keine Bewertung

Marco Reus: Ebenfalls in der 82. Minute eingewechselt. Keine Bewertung

Lars Bender: Durfte noch wenige Minuten Länderspielluft schnuppern. Keine Bewertung

Deutschland - Niederlande: Daten und Fakten zum Spiel

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