Alte Probleme für die neue U 21

SID
Lewis Holtby (r.) war bei der Pleite gegen Portugal noch einer der Besten
© Getty

Durch das 2:4 in Portugal ist der Höhenflug der deutschen U 21 vorerst gestoppt. Vor der EM-Qualifikation wartet auf Trainer Rainer Adrion besonders in der Abwehr noch viel Arbeit.

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Rainer Adrion nahm die Pleite von Portimao als Warnschuss zur rechten Zeit. "Wir werden daraus unsere Lehren ziehen. Da waren einige unnötige Gegentore dabei", sagte der DFB-Trainer nach dem unerwartet deutlichen 2:4 (1:3) der deutschen U-21-Nationalmannschaft in Portugal. Besonders die löchrige Abwehr ließ erahnen: Die im August beginnende EM-Qualifikation wird alles andere als ein Selbstläufer.

"So eine Leistung dürfen wir nicht noch einmal abliefern. Wir haben den Anspruch, eine gute Rolle in der EM-Qualifikation zu spielen", sagte Kapitän Lewis Holtby, der noch einer der wenigen Aktivposten gewesen war.

Der erste Misserfolg nach sieben Spielen ohne Niederlage deckte die Schwächen des neu formierten Teams schonungslos auf. "Das war hart", sagte Adrion, der sich in der Sommerpause Gedanken über seine Defensive machen muss.

Schwache Abwehrleistung

Ein einfacher langer Pass reichte immer wieder, um die deutsche Viererkette auszuhebeln. Allen voran Innenverteidiger Jan Kirchhoff kam häufig einen Schritt zu spät, bei den Gegentoren von Wilson (7.) und Rui Fonte (44.) sah der Mainzer zweimal schlecht aus.

"Vermeidbar" nannte Adrion die Treffer großzügig. Zuvor hatte der starke Wilson nach einem Aussetzer von Konstantin Rausch (3.) die empfindliche Niederlage eingeleitet.

"Vielleicht haben wir die Klatsche früh genug bekommen. Uns hat die Ernsthaftigkeit gefehlt, das reicht auf diesem Niveau einfach nicht", sagte Kirchhoff selbstkritisch.

Immerhin sorgte der fast zwei Meter große Riese mit einem wuchtigen Kopfball (14.) für den 1:2-Anschluss, doch in der Defensive blieb die deutsche Mannschaft wacklig. Erst die Einwechslung von Matthias Ostrzolek und Patrick Funk brachte nach der Pause ein wenig Stabilität.

Sebastian Rudy als unermüdlicher Antreiber

Mehr Freude hatte Adrion an seiner Offensiv-Abteilung. Neben Holtby erwies sich Torschütze Sebastian Rudy (90.+3) als unermüdlicher Antreiber und dürfte für die EM-Qualifikation gesetzt sein.

"Ich habe einige Spieler gesehen, die sich vehement gegen die Niederlage gestemmt haben. Das ist einer der wenigen positiven Punkte", sagte Adrion. Auch Alexander Esswein gab gleich bei seinem Debüt eine Empfehlung ab.

Problem: Konzentrationslücken

Doch wie schon beim 2:2 gegen Italien Ende März in Kassel gelang es der deutschen Mannschaft nicht, die Konzentration über 90 Minuten hoch zu halten. "Das darf nicht sein. Es ist klar, dass so etwas bestraft wird", sagte Holtby.

Die Ziele für das erste Pflichtspiel nach fast einem Jahr am 10. August gegen Zypern blieben dennoch hoch, so Kirchhoff: "Jedes Mal, wenn wir uns treffen, sagen wir: Wir wollen Europameister werden."

Spielbericht: U-21-Pleite gegen Portugal

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