Tim Wiese schiebt WM-Frust

SID
Tim Wiese bestritt bislang zwei Länderspiele für die DFB-Auswahl
© Getty

Torwart Tim Wiese hat sich erneut über sein Reservistendasein im DFB-Team beschwert. Er betonte aber zugleich, sich bei der WM in den Dienst der Mannschaft gestellt zu haben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"WM-Tourist" Tim Wiese schiebt Frust. Der Torwart von Bundesligist Werder Bremen, einziger Spieler im WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft ohne Einsatz in Südafrika, hat sich erneut über seinen Status als Ersatzmann beklagt.

Er reagierte mit Zynismus auf seine Reservistenrolle: "Eine erfolgreiche WM für mich. Ich habe ja auch viele Spiele gemacht..." Wiese weiter: "Mir war schon vor drei Jahren klar, dass ich nicht spiele. Der Grund wurde mir leider nie genannt", sagte der 27-Jährige der "Bild".

Wiese, hinter dem Schalker Manuel Neuer die Nummer zwei des DFB, hätte eigentlich im Spiel um Platz drei gegen Uruguay spielen sollen, musste wegen einer Schleimbeutel-Entzündung im Knie jedoch passen.

"Stehe weiter zur Verfügung"

"Wäre es ein Halbfinale oder Endspiel gewesen, hätte ich mit einem Bein gespielt. So wollte ich kein Risiko eingehen", sagte er dazu.

Statt einem versöhnlichen Ende blieb Wiese nur der Ärger über die Bankdrückerei. "Ich bin sehr enttäuscht. Er ist so frustrierend, wenn du hundert Prozent gibst und du doch nicht aufgestellt wirst", sagte er.

Dennoch will er weiter um seinen Traum vom Stammplatz im deutschen Tor kämpfen. "So bitter es auch für mich war: Ich stehe Deutschland weiter zur Verfügung."

"In den Dienst der Mannschaft gestellt"

Wiese hatte sich in der Vergangenheit schon häufiger darüber beschwert, dass er beim DFB keine ehrliche Chance bekomme, während der WM aber Ruhe bewahrt.

"Ich habe kein Theater gemacht, sondern mich in den Dienst der Mannschaft gestellt", sagte Wiese, der in Südafrika neben dem regulären Training Extra-Schichten eingelegt hatte, "um die Zeit totzuschlagen".

Von den Verantwortlichen erntete er für sein Verhalten Lob. "Tim hat sich hervorragend eingebunden. Er hat der Mannschaft als Typ sehr gut getan und im Training nie nachgelassen", sagte etwa DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. Eine Reaktion des DFB auf Wieses neuerliche Unmutsäußerung steht noch aus.

WM-Zeugnis der deutschen Spieler