Löw verzichtet auf Rüffel gegen Lahm

SID
Philipp Lahm (r.) ist nach der Verletzung von Michael Ballack zum WM-Kapitän ernannt worden
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw hat sich gegen einen öffentlichen Rüffel gegen Philipp Lahm entschieden. "Das berührt uns hier überhaupt nicht", erklärte Löw in einer Pressekonferenz.

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Bundestrainer Joachim Löw hat auf einen öffentlich Rüffel gegen Philipp Lahm verzichtet und eine Entscheidung über das Kapitänsamt in der deutschen Nationalmannschaft vertagt. "Das berührt uns hier überhaupt nicht", sagte Löw in der Pressekonferenz am Abend vor dem WM-Halbfinale gegen Spanien am Mittwoch mit Blick auf Lahms Aussagen.

"Natürlich macht es ihm Spaß, Verantwortung zu übernehmen, und natürlich würde er sie gerne auch weiter übernehmen. Jeder kann hier seine Meinung sagen, und das ist die Meinung von Philipp", sagte Löw. Allerdings stellte der Bundestrainer auch klar: "Natürlich weiß Philipp, dass der Trainer diese Entscheidung übernehmen wird, und das wird nach der WM geschehen."

Löw erklärte, dass Ballack im Falle eines Sieges gegen Spanien noch einmal zur Mannschaft zurückkehren werde. Ballack habe sich vom Nationalmannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt behandeln lassen.

"Die Diagnose war so positiv, dass der Doktor gesagt hat, er sollte jetzt wieder trainieren. Unsere Physios sind voll eingespannt mit den anderen Spielern, sodass er zu Hause besser trainieren kann. Wenn wir erfolgreich sind im Halbfinale, wird er am Wochenende wieder zur Mannschaft kommen", so Löw.

Lahm will Kapitän bleiben

Lahm hatte in diversen Interviews klar gemacht, dass er die Kapitänsbinde auch nach dem Turnier in Südafrika tragen wolle.

Aufgrund der Verletzung von Stamm-Spielführer Ballack, der am Montagnachmittag nach seiner Stippvisite in Südafrika wieder die Heimreise angetreten hatte, war Lahm von Joachim Löw mit dem Kapitänsamt betraut worden.

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff hatte Lahms Aussagen am Dienstagmorgen kritisiert. "Es ist schade, dass so etwas zusammenkommt und zu Missinterpretationen führen kann. Jede Diskussion ist unnötig", sagte Bierhoff.

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