Löw spricht erst mit Bierhoff, dann mit dem DFB

SID
Joachim Löw (l.) übernahm am 12. Juli 2006 das DFB-Traineramt
© sid

Joachim Löw will sich vor Vertragsverhandlungen mit dem DFB erst mit Teammanager Oliver Bierhoff absprechen. Das Klima zum Verband sei aber nicht vergiftet, so der Bundestrainer.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Bundestrainer Joachim Löw wird vor weiteren Vertragsverhandlungen mit dem Deutschen Fußball-Bund zunächst ausführlich mit dem Manager der Nationalmannschaft sprechen.

"Wir im Team haben vereinbart, dass ich nach der WM zuerst mit Oliver Bierhoff das Gespräch suche", sagte Löw im Gespräch mit der "FAZ". Kurz vor dem WM-Viertelfinale der DFB-Auswahl gegen Argentinien verwies er auch zum wiederholten Male darauf, dass er erst nach der Rückkehr aus Südafrika eine Entscheidung über seine Zukunft treffen wird.

"Im Trainerteam habe ich alle angehalten, bei diesem Turnier nicht einmal nur im Ansatz über unsere Zukunft zu reden. Das habe ich auch dem Präsidenten gesagt, dass ich, egal wie es hier läuft, nicht während des Turniers auf eine Vertragsverlängerung angesprochen werden möchte - auch wenn es dort vielleicht Bestrebungen nach der Gruppenphase gab. Ich habe das derzeit völlig ausgeblendet", sagte Löw.

DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte mehrfach betont, dass der Bundestrainer unabhängig vom Turnierverlauf jederzeit seinen Vertrag bis zur EM-Endrunde verlängern könne.

Löw räumt Fehler ein

Löw bestätigte Zwanzigers Aussage, dass sich beide Parteien nach der WM unvorbelastet an den Verhandlungstisch setzen könnten, nachdem es zu Jahresbeginn zwischen dem Verband und ihm noch reichlich rumort hatte.

"Nach den geplatzten Vertragsverhandlungen habe ich gesehen, dass auch wir Fehler gemacht haben. Aber darüber ist mit dem Präsidenten gesprochen worden. Das ist ausgeräumt", bekräftigte der Bundestrainer, dessen Vertrag mit dem letzten Spiel der deutschen Mannschaft bei der WM endet.

Eine Frage der Visionen

Ob Bierhoff nach den Vorfällen im Zusammenhang mit den ersten Vertragsgesprächen in diesem Jahr noch daran interessiert ist, weiter für den Verband zu arbeiten, konnte Löw nicht sagen: "Ich weiß nicht, welche Gedanken Oliver hegt. Ich habe mit ihm darüber in keiner Minute gesprochen."

Zu seiner eigenen Vorstellung sagte Löw: "Ich muss mich nach dem Turnier selbst fragen, welche Visionen ich habe, wie das Team um mich herum aussieht und was mit Oliver passiert. Das werde ich mir durch den Kopf gehen lassen und dann mit einer klaren Vorstellung in ein Gespräch mit dem Präsidenten gehen."

Was passiert mit Löw? Entscheidung im Juli