Beckenbauer sieht DFB-Elf als Mitfavorit

SID
Franz Beckenbauer glaubt, dass die DFB-Mannschaft den WM-Titel in Südafrika holen kann
© Getty

Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer hält die deutsche Nationalmannschaft trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Kapitän Michael Ballack und vier weiterer Spieler weiterhin reif für den vierten WM-Triumph.

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"Trotz aller Ausfälle, die bedauerlich sind, haben wir eine gute Mannschaft, die um den Titel mitspielen kann", sagte Beckenbauer bei einer Fan-Aktion der "Bild"-Zeitung mit Blick auf die Endrunde in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli).

In der Fernsehsendung "Blickpunkt Sport" des "BR" ergänzte er: "Der schlimmste Ausfall ist sicher Michael Ballack, das schmerzt. Auch Heiko Westermann tut weh, aber Ballack ist der schmerzlichste. Er ist ein Spieler, der nicht nur im eigenen Team höchsten Respekt genießt. Dennoch traue ich der Mannschaft das Halbfinale zu. Aber Brasilien und Spanien, die sehe ich ein Stück weiter vorne."

Der Kaiser hofft auf Khedira

Beckenbauer hofft, dass der Stuttgarter Sami Khedira Ballacks Ausfall kompensieren kann. "Er gefällt mir sehr gut. Er wird bei der WM mit Bastian Schweinsteiger ein sehr gutes Gespann im Mittelfeld bilden."

Auch Schweinsteiger sieht er gefordert, doch wenn der Profi von Bayern München "die gleiche Leistung bringt wie bei den Bayern, dann kann er diese Führungsposition ausfüllen".

Dass Philipp Lahm von Ballack die Kapitänsbinde übernommen hat, nannte Beckenbauer "logisch. Er bringt ständig gute Leistung und war schon Ballacks Stellvertreter. Lahm wird von Mit- wie Gegenspielern respektiert. Ja, sicherlich könnte er etwas größer sein. Aber ihn jetzt so kurz vor der WM noch zu strecken - das bringt auch nichts."

Beckenbauer empfiehlt Blockbildung

Zudem empfahl Beckenbauer den Nationalspielern, vor den Spielen die Nationalhymne mitzusingen, und Bundestrainer Joachim Löw, mit einem Bayern-Block zu spielen. "Früher wurde auch auf Blockbildung gesetzt, etwa 1972 und 1974. Gerade nach den vielen Ausfällen kann das jetzt für Stabilität sorgen."

Beckenbauer trauert unterdessen noch ein wenig dem verpassten Titel in der Champions League mit den Bayern nach. "Wer weiß, wann wir wieder ins Finale kommen. Die Hürden werden immer größer, die anderen Topteams rüsten auf. Die Wahrscheinlichkeit, wieder ins Finale einzuziehen, ist geringer, als sie es für einen Finalsieg gewesen wäre. Wenn einige Spieler die Leistung gebracht hätten, die sie davor gezeigt haben, hätte man gewinnen können."

Mit Blick auf die kommende Spielzeit hofft der Ehrenpräsident der Bayern deshalb auch auf Zugänge. "Badstuber und van Buyten haben sensationell gespielt und sicher noch Reserven. Aber eine Ergänzung oder Verstärkung im Abwehrbereich würde nicht schaden. Und langfristig muss man sich auch um einen neuen Torhüter bemühen. Butt wird auch nicht jünger...", sagte Beckenbauer.

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