"Es macht Spaß, die jungen Burschen zu sehen"

Von Für SPOX in Frankfurt: Stefan Rommel
Bastian Schweinsteiger wurde mit dem FC Bayern jeweils fünf Mal deutscher Meister und Pokalsieger
© Getty

Das DFB-Team hat das letzte Testspiel vor der WM in Südafrika gegen Bosnien mit 3:1 gewonnen. Im Interview spricht Bastian Schweinsteiger über die eigentliche Aussagekraft von Freundschaftsspielen und das Zusammenspiel mit seinem neuen Partner Sami Khedira. Trotz des Sieges sieht der neue "Emotional Leader" in allen Bereichen Verbesserungspotential.

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Frage: Herr Schweinsteiger, wie bewerten Sie das Spiel gegen Bosnien?

Bastian Schweinsteiger: Wir sind durch ein unglückliches Tor in Rückstand geraten, haben aber ruhig weiter unser Spiel gespielt und sie damit langsam müde gemacht. Wir hätten durchaus noch mehr Tore machen können, aber es ist gut zu sehen, dass die Form da ist. Insgesamt war es ein guter Test. Aber man muss auch sagen: Freundschaftsspiel bleibt halt Freundschaftsspiel. Wenn dann das Turnier losgeht, ist das alles doch noch ein bisschen anders.

Frage: Sie haben Verantwortung übernommen und beide Elfmeter geschossen. Macht man das so als Führungsspieler?

Schweinsteiger: Ich habe ja auch schon ein paar Elfmeter geschossen in meiner Karriere. Deswegen geht das schon mit zwei Elfmetern pro Spiel.

Frage: Warum hatte die Mannschaft in der ersten Halbzeit noch so große Probleme, vor allem im Kombinationsspiel?

Schweinsteiger: Die Bosnier waren da noch frisch. Also muss man sie müde machen, so dass sie nicht mehr frisch sind. Das hat man dann in der zweiten Halbzeit in den Zweikämpfen gesehen. Trotzdem hatten wir in der ersten Halbzeit auch schon gute Möglichkeiten, um ein Tor zu machen. Nur fehlte da auch das Glück. Insofern geht das Ergebnis auch in Ordnung.

Frage: Wie haben Sie Ihr erstes Spiel an der Seite von Sami Khedira gesehen?

Schweinsteiger: Ich habe immer gesagt, dass Sami ein guter Spieler ist. Deswegen war mir eigentlich klar, dass wir gut zusammen spielen würden. Wir haben gute Spieler, viele davon sind aus der U 21 hochgekommen, die letztes Jahr Europameister geworden sind. Wir sind zwar eine junge Mannschaft, die aber trotzdem über eine gewisse Erfahrung verfügt. Es macht Spaß, die jungen Burschen zu sehen, wie sie spielen, wie sie sich bewegen. Und deshalb spielen wir einen anderen Fußball, als noch vor ein paar Jahren.

Frage: Viel Zeit bis zum ersten Spiel bleibt Ihnen trotzdem nicht mehr, um das Zusammenspiel mit Sami Khedira zu verfeinern. Wird die Zeit denn noch reichen?

Schweinsteiger: Wir können überall noch ein bisschen besser werden. Dafür haben wir ja noch ein paar Trainingseinheiten, in denen wir Dinge einstudieren können.

Frage: Was sagt so ein Sieg in einem Testspiel aus?

Schweinsteiger: Es ist natürlich schön, auch so ein Spiel zu gewinnen. Aber das sagt gar nichts aus. Bei der WM geht's um Punkte. Das ist dann doch etwas anderes als gegen eine Mannschaft zu spielen, die quasi schon im Urlaub war.

Frage: Sie sind einer der erfahreneren Spieler. Mit welchem Gefühl gehen Sie jetzt in das WM-Turnier?

Schweinsteiger: Man will so ein Turnier natürlich immer gewinnen. Aber ich weiß auch, wie schwer und unangenehm die Gruppenphase werden wird. Deswegen muss man von Spiel zu Spiel denken. Es muss jeder Spieler verinnerlichen, dass wir nur so eine Chance haben.

Frage: Wie ist Ihr Gefühl verglichen mit dem vor der WM 2006?

Schweinsteiger: Damals hatten wir einige Wochen vor dem Turnier noch gegen Italien verloren. Mein Gefühl jetzt ist besser. Die Mannschaft ist spielsicherer, sie ist passsicherer. Es gibt richtige Passstafetten, da ist viel Bewegung drin.

Frage: Was machen Sie noch bis zum Abflug am Sonntagabend?

Schweinsteiger: Ich werde nach Hause fahren. Trotzdem müssen wir uns auch da ein bisschen bewegen. Nicht dass wir da dann einschlafen.

Deutschland - Bosnien: Die Spieler in der Einzelkritik