Boateng attackiert Ballack und den DFB

SID
Kevin Boateng (l.) tritt nach seinem Foul an Michael Ballack nun verbal nach
© Getty

Kevin Boateng hat nach seinem Foul gegen Michael Ballack noch einmal verbal nachgelegt. Der Ghanaer verharmloste seine Attacke und kritisierte stattdessen Ballack und den DFB.

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Nach seinem brutalen Foul gegen Michael Ballack hat Kevin Boateng nur wenig Einsehen gezeigt und zum Rundumschlag gegen Ballack, Bundestrainer Jogi Löw und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgeholt. Ballack habe ihm vor dem Foul im FA-Cup-Finale eine Ohrfeige gegeben, die keiner beachtet habe. "Von ihm habe ich nichts dazu gehört", sagte Boateng der "Sport-Bild".

"Ich denke, eine Tätlichkeit ist schlimmer als ein Foul aus dem Spiel heraus", sagte Boateng und machte Ballack schwere Vorwürfe. "Ich muss mich doch sehr über Ballack wundern. Er beschwert sich wochenlang über Podolski, dass er ihn geohrfeigt hat. Nun macht er es selber. Er ist so kein Stück besser als Podolski."

Foul beendet Ballacks WM-Träume

Der Mittelfeldspieler vom FC Portsmouth hatte Ballack im FA-Cup-Finale gegen den FC Chelsea (0:1) am Samstag so stark gefoult, dass der deutsche Kapitän seine Teilnahme an der WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) wegen einer Sprunggelenkverletzung absagen musste. "Ich habe noch nie ein Verhältnis zu ihm gehabt", sagte Boateng über Ballack.

Auch gegen den DFB erhob Boateng schwere Vorwürfe, da Ballacks Ohrfeige dort niemand interessiere. "Hätte ich beim DFB so etwas gemacht, wäre ich fristlos geflogen. Bei ihm wird noch nicht einmal darüber geredet. Unfassbar, wie da beurteilt wird", sagte der frühere Spieler von Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund.

Boateng kontert Löw

Auch die Forderung von Löw, dass er wegen des Fouls an Ballack eine Rote Karte hätte erhalten müssen, ärgerte den gebürtigen Berliner. "Wenn ich das höre, sehe ich, wie mit zweierlei Maß gemessen wird."

Dem DFB warf er vor, von ihm ein Bild des Rüpels zu zeichnen. Im Gegensatz zu seinem Bruder Jerome hatte sich Kevin Boateng vor einigen Monaten entschieden, für Ghanas und nicht für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen.

"Da tun einige Funktionäre in Deutschland leider ihr Übriges hinzu, wenn sie behaupten, Jerome sei der nette Bruder und ich der böse. Das ist ein Witz! Auch deswegen bin ich nach Ghana gewechselt. Dieses Klischee-Denken halte ich für überholt", sagte Boateng.

Nach dem Foul von Boateng: Ghanas Verband entschuldigt sich bei Ballack