Löw: "Froh, dass sich keiner verletzt hat"

SID
Das Trainerteam um Joachimn Löw (r.) erwartet die Bayern-Profis
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Joachim Löw ist erleichtert, dass nach dem Champions-League-Finale keine Ausfälle zu vermelden sind. Am Dienstag sollen die Bayern-Profis in Tirol eintreffen.

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Bundestrainer Joachim Löw atmete nach der Niederlage von Bayern München im Champions-League-Finale erst einmal tief durch. "Ich bin froh, dass es keine Rückmeldungen gab, was Verletzungen anbelangt", sagte Löw im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft in Südtirol nach dem 0:2 der Bayern gegen Inter Mailand. Vor der Partie habe es bei ihm "schon eine gewisse Anspannung gegeben", zumal bereits Kapitän Michael Ballack verletzungsbedingt seine Turnierteilnahme absagen musste.

Löw erwartet durch die Niederlage des Double-Gewinners auch keine negativen Auswirkungen bei der WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli). Immerhin gehören sieben Bayern-Profis dem vorläufigen WM-Aufgebot an. "Ich glaube nicht, dass die Spieler zu lange enttäuscht sind. Sie können alle mit Stolz anreisen, sie haben eine klasse Saison gespielt", sagte der Bundestrainer.

Die Münchner könnten bei ihrer Ankunft in Girlan "sicher den Schalter umlegen und sich auf das Wesentliche konzentrieren", so Löw weiter: "Für sie steht dann eine neue Zielsetzung, eine neue Herausforderung an."

Schweinsteiger und Lahm werden möglicherweise länger geschont

Am Dienstag treffen Thomas Müller, Holger Badstuber, Miroslav Klose und Mario Gomez in Südtirol ein. Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Torwart Jörg Butt haben noch einen Tag länger frei bekommen. Nur Gomez und Klose sollen laut Löw "vom ersten Moment an im Mannschaftstraining integriert werden. Sie haben im letzten halben Jahr wenig Einsatzzeiten."

Beim Rest will der DFB-Coach kein Risiko eingehen. Schweinsteiger und Lahm werden möglicherweise sogar noch beim Länderspiel am 29. Mai in Budapest gegen Ungarn geschont. "Das muss man sehen, ich muss erst mit ihnen reden", sagte Löw.

In der Vorbereitung auf die WM sei zwar jeder Tag wichtig, "aber wir müssen vorsichtig sein, was die Belastung betrifft. Sie hatten unheimlich viele Spiele und eine hohe mentale Anspannung. Da ist es vernünftig, wenn sie zwei, drei Tage separat trainieren, um keine Verletzungen zu riskieren. Die Spieler sollen fünf, sechs, sieben Wochen Topleistungen bringen. Da dürfen wir keine Fehler machen", erklärte der Bundestrainer seine Strategie mit den Bayern.

Nationalmannschaft sah Champions-League-Finale gemeinsam

Ursprünglich war geplant, dass die Bayern bereits am Pfingstmontag nach Südtirol anreisen. Es sei aber "sinnvoll, den Spielern noch den einen oder anderen Tag freizugeben, damit sie bei ihren Familien sein können und die Köpfe freibekommen", sagte Assistenz-Coach Hansi Flick.

Das Trainer- und Betreuerteam der Nationalmannschaft sowie die Spieler hatten sich die Übertragung vom Champions-League-Finale in Madrid geschlossen im Teamhotel Weinegg angeschaut. "Die Stimmung war im Laufe der zweiten Halbzeit und zum Ende hin nicht hoch erfreut. Wir waren alle ein bisschen enttäuscht", berichtete Löw nach dem gemeinsamen Fernsehabend.

Allerdings gestand er "neidlos" ein, "dass Inter das Spiel verdient gewonnen hat. Sie waren die bessere Mannschaft. Sie standen kompakt in der Defensive, haben schnell umgeschaltet und waren vorne brandgefährlich. Bayern hat nicht seine Dominanz wie in den Spielen zuvor zeigen können." In Bezug auf seine WM-Kandidaten konnte er "keine neuen Erkenntnisse gewinnen."

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