Zwanziger will Kommerzialisierung sinnvoll nutzen

SID
Theo Zwanziger ist seit September 2006 alleiniger Präsident des DFB
© Getty

DFB-Präsident Theo Zwanziger hat sich auf der Kölner Sportrede für eine gesunde Balance zwischen der Kommerzialisierung im Sport und der sozialen Verantwortung eingesetzt.

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Für eine gesunde Balance zwischen der Kommerzialisierung im Sport einerseits und der sozialen Verantwortung andererseits hat sich DFB-Präsident Theo Zwanziger auf der 4. Kölner Sportrede eingesetzt.

Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wies in seiner knapp einstündigen Ansprache im Historischen Rathaus von Köln auf die vielfältigen sozialen Aktivitäten des größten Sportfachverbandes der Welt (6,7 Millionen Mitglieder) hin, der unter anderem durch die Egidius-Braun-Stiftung, die Sepp-Herberger-Stiftung oder die Robert-Enke-Stiftung seine Anliegen im gesellschaftspolitischen Bereich umsetze.

Zwanziger zitiert Braun

Gleichzeitig forderte allerdings Zwanziger: "Wir brauchen den Dialog mit der Politik, der Sport muss politischer werden." Der Jurist warb zudem bei den Unternehmen aus der Wirtschaft für eine Unterstützung vieler Projekte durch Sportvereine: "Für den Sport und die Wirtschaft zahlt sich soziales Engagement aus."

Im Fußball "ist die Nationalmannschaft das Premiumprodukt", die 4,1 Millionen Euro pro Länderspiel einnehme. Alle zwei Jahre würden sich jedoch die Nationalspieler unentgeltlich für die DFB-Stiftung für ein Benefizspiel zur Verfügung stellen.

Zwanziger: "Mein Vor-Vorgänger Egidius Braun hat schon immer gesagt: "Ich benutze die Nationalmannschaft, um anderes tun zu können."

Kurzer Abriss der Entwicklung

Zwanziger gab einen kurzen Abriss der Entwicklung im deutschen Fußball, der erst Anfang der 70er Jahre die Türen für eine stärkere Kommerzialisierung durch die Trikotwerbung in der Bundesliga geöffnet hatte.

"Das war 1973, sechs Jahre später hatten alle Erstligisten Werbung auf der Brust." Ähnliche Entwicklungen habe es auch im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bei der Vermarktung der Olympischen Spiele gegeben.

"Wir wollen keine Profitgier"

Gleichzeitig gab Zwanziger allerdings auch zu bedenken: "Wir wollen keinen Kapitalismus und Profitgier. Wir müssen ein glaubwürdiges Produkt schaffen und präsentieren. Die Partner müssen seriös sein. Es geht nicht um Gewinnmaximierung, sondern um nachhaltige soziale Unterstützung. Und der Sport leistet eine beträchtliche Arbeit in diesem Bereich."

Solidarisch, nachhaltig und sozial verantwortlich müsse gehandelt werden.

Zwanziger zitierte zudem den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der die besondere Bedeutung des Sports bei der Darstellung von Werten für Jugendliche hervorgehoben hatte: "Der Sport vermittelt den Sinn vernünftiger Regeln."

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