Offenbar neuer Schiri-Belästigungsfall

SID
Erneut schlechte Nachrichten aus dem Schiedsrichterwesen für DFB-Präsident Theo Zwanziger
© Getty

Die "Südddeutsche Zeitung" berichtet von einem weiteren Fall von sexueller Belästigung bei DFB-Schiedsrichtern. Manfred Amerell spiele in diesem Vorfall aber keine Rolle.

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist offenbar mit einem weiteren Fall von sexueller Belästigung konfrontiert. Wie die "Südddeutsche Zeitung" (Samstag-Ausgabe) berichtet, spiele der ehemalige Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell in diesem Vorfall aber keine Rolle.

Bei der nun belasteten Person soll es sich laut "SZ" allerdings um einen Referee handeln, der auch in die laufende Amerell-Affäre involviert ist.

Annäherungsversuch im Hotel

Dem Bericht zufolge meldete sich am Donnerstag ein Schiedsrichter bei DFB-Justiziar Jörg Englisch und Personalchef Stefan Hans. Der Schiedsrichter soll einen Annäherungsversuch nach einem Drittliga-Spiel am 13. Mai 2009 zu Protokoll gegeben haben.

Der Übergriff soll durch einen Kollegen aus einem anderen Gespann erfolgt sein, das nach einem Bundesligaspiel im selben Hotel einquartiert war. Der DFB habe den Sachverhalt nicht dementiert, wollte aber aus Gründen des "Persönlichkeitsschutzes" und der "Diskretion" keine Stellung zu dem Sachverhalt beziehen und verwies auf "Vertraulichkeit".

DFB: "Keine Hinweise auf eine Pflichtverletzung"

In einer Stellungnahme des DFB am Freitagabend hieß es: "Wer sich wann vertraulich an den DFB wendet, kommentieren wir öffentlich nicht. Grundsätzlich ist die Frage, ob ein Schiedsrichter etwas mit einem Mann oder einer Frau hatte, für den DFB überhaupt nicht relevant, solange er seine Pflichten als Schiedsrichter nicht verletzt hat. Im Gegensatz zu Herrn Amerell, der in seiner Funktion zu den ihm anvertrauten Schiedsrichtern die nötige Distanz wahren musste, liegen dem DFB bei anderen Schiedsrichtern derzeit keine Hinweise auf eine Pflichtverletzung vor. Wie und mit wem ein Mitarbeiter sein Privatleben verbringt, ist für den DFB nicht zu bewerten."

Im "Fall Amerell" haben dessen Anwälte vor dem Münchner Landgericht ein Klage auf Unterlassung eingereicht, auch um Akteneinsicht zu bekommen. Am 4. März wird dort verhandelt. Amerells Anwalt Jürgen Langer wollte die neuen Anschuldigungen, die nicht auf seinen Mandanten zielen, weder bestätigen noch dementieren.

Ob er in Kontakt mit dem neuen Zeugen stünde, ließ er offen. "Unsere Linie bleibt, dass wir am Donnerstag vor dem Münchner Landgericht die Wahrheit auf den Tisch bringen", sagte er der "SZ". Und im Hinblick auf den neuen Vorgang: "Mit Spannung beobachten wir, ob der DFB mit dem Sachverhalt ähnlich verkehrt umgeht wie bei Manfred Amerell."

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