Joachim Löw: "Trauer ging ganz tief"

SID
Oliver Bierhoff, Joachim Löw und Jürgen Klinsmann (v.l.n.r.) nehmen Abschied von Robert Enke
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw hat knapp zwei Wochen nach dem Tod von Robert Enke Einblicke in sein Innenleben gewährt: "Die Trauer ging ganz tief rein."

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Bundestrainer Joachim Löw hat knapp zwei Wochen nach dem Selbstmord von Nationaltorhüter Robert Enke tiefe Einblicke in sein eigenes Seelenleben gegeben.

"Es war eine unglaublich schwierige Situation, die Trauer ging ganz tief rein. Und ich spüre, dass ich sehr viel Energie und Kraft gelassen habe", sagte Löw der "Bild am Sonntag": "Das alles hat mir auch körperlich zugesetzt."

Seine ganze Gefühlswelt sei nach der schrecklichen Nachricht durcheinander gewesen. "Ich habe schlecht geschlafen, bin nachts mehrmals aufgewacht: Die seelische Belastung war enorm", berichtete Löw über die erste Phase seiner persönlichen Trauer.

Bilder von Robert Enke im Kopf

Auch während des Länderspiels gegen die Elfenbeinküste (2:2) in Gelsenkirchen hatte der 49-Jährige immer wieder an den gut eine Woche zuvor verstorbenen Enke denken müssen.

Löw: "Meine Gedanken sind immer wieder abgeschweift. Ich habe an Roberts Spiele für die Nationalmannschaft gedacht. Mir vorgestellt, dass er jetzt mit seinen Torwarthandschuhen klatscht und die anderen motiviert."

Ansprache von Bierhoff

Nationalmannschafts-Teammanager Oliver Bierhoff hatte am Abend nach der Trauerfeier für den Keeper von Hannover 96 noch eine Ansprache an Mannschaft, Trainer und Betreuer gehalten.

"Ich muss ehrlich sagen: Dafür hätte ich noch keine Kraft gehabt", gestand Löw, der die Nationalspieler beim Training dann aufforderte, "ruhig mal wieder zu lachen oder einen Spaß zu machen."

Enke hatte sich am 10. November als Folge schwerer Depressionen das Leben genommen.

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