Bundestrainer Joachim Löw hat mit Unverständnis auf die Kritik von Werder Bremens Klubführung wegen der Nichtnominierung von Keeper Tim Wiese für die bevorstehenden Spiele der deutschen Nationalmannschaft reagiert.
"Dass man bei der Kritik den Weg über die Öffentlichkeit wählt, ist schon fragwürdig. Wir entscheiden bei den Nominierungen nach bestem Wissen und Gewissen. Auf einzelne Klubinteressen können wir dabei keine Rücksicht nehmen", sagte der 49-Jährige beim Treffpunkt der DFB-Auswahl in Köln.
"Unverständlich und nicht nachvollziehbar"
Zuvor hatten Werder-Coach Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs die Entscheidung Löws kritisiert, Wiese für das Länderspiel gegen Südafrika am Samstag in Leverkusen sowie das WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan vier Tage später in Hannover nicht zu berufen.
"Das ist für uns absolut unverständlich und nicht nachvollziehbar. Tim ist zu Recht sehr enttäuscht, denn er hat zuletzt in allen drei Wettbewerben hervorragend gehalten. Der Bundestrainer hat das Recht auf die Entscheidung, aber wir haben das Recht auf eine Meinung", sagte Schaaf.Allofs erklärte, es sei "schwer, an eine faire Chance für Tim zu glauben. Viel deutlicher kann man ihm nicht zeigen, was das DFB-Trainerteam von ihm hält. Es wird immer schwerer, den Spieler davon zu überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zugeht."