DFB-Jungs gegen Walcott, Krkic und Co.

Von Andreas Lehner
Krkic (Nummer 9) steht bei Barca im Schatten von Messi, bei der EM ist er aber der Superstar
© Imago
Cookie-Einstellungen

Gruppe B

Spanien (Playoff vs. Schweiz: 1:2; 3:1 n.V.)

Die Spanier gehören wie bei jedem Nachwuchsturnier auch bei der U 21 zu den Favoriten. Allerdings beruht diese Favoritenstellung nicht wie in anderen Altersstufen auf ihren regelmäßigen Erfolgen - zwei EM-Titel (1986, 1998) sind für spanische Jugendverhältnisse relativ überschaubar -, sondern auf der Qualität des aktuellen Kaders.

Dabei muss Trainer Juan Ramon Lopez Caro auf Juan Mata (FC Valencia) und Gerard Pique (FC Barcelona) verzichten, die eine Stufe höher beim Confederations Cup dabei sind.

Um die erste EM-Qualifikation seit 2000 mussten die Spanier lange zittern. Gegen die Schweiz fiel die Entscheidung sogar erst in der Verlängerung, bevor Kapitän Raul Garcia das spanische Team nach Schweden schoss.

Die Furia Roja gehört sicherlich zu den spielerisch stärksten Teams dieser EM, dessen Spiel im klassischen Stil auf viel Ballbesitz beruht. Im Unterschied zu vielen anderen Nachwuchsteams Spaniens besitzen die U 21 mit Bojan Krkic, Xisco und Diego Capel außergewöhnliche Angreifer.

Schlüsselspieler: Sergio Asenjo (Real Valladolid), Jose Manuel Jurado (RCD Mallorca), Raul Garcia (Atletico Madrid), Bojan Krkic (FC Barcelona)

Spaniens EM-Kader

Deutschland (Playoffs vs. Frankreich: 1:1, 1:0)

Nachdem sich die DFB-Elf für das Turnier 2007 nicht qualifizieren konnte, gehen die Jungs von Horst Hrubesch dieses Mal als Mitfavorit an den Start. Mit dem Titel könnte die U 21 nach den Triumphen der U 19 und U 17 eine fantastische Serie krönen.

Die Qualifikation war allerdings ein hartes Stück Arbeit. Erst ein spätes Tor von Benedikt Höwedes in den Playoff-Spielen gegen Frankreich brachte das Ticket für Schweden.

Der Kader rekrutiert sich fast ausschließlich aus Bundesligaspielern, einige Akteure kamen sogar schon bei Joachim Löw zum Einsatz.

Mit Höwedes und Mats Hummels sorgen zwei große Talente in der Innenverteidigung für Stabilität, das Prunkstück ist allerdings das Mittelfeld mit Mesut Özil, Marko Marin und Sami Khedira. Mit Sandro Wagner steht allerdings nur ein Stürmer fürs Zentrum zur Verfügung. Hrubesch plant daher ein System mit einem spielenden Stürmer (Ashkan Dejagah, Chinedu Ede) um Wagner herum. Auch Özil und Marin könnten diese Rolle einnehmen.

Schlüsselspieler: Manuel Neuer (Schalke 04), Sami Khedira (VfB Stuttgart), Mesut Özil (Werder Bremen), Marko Marin (Borussia Mönchengladbach)

Deutschlands EM-Kader

England (Playoffs vs. Wales: 3:2, 2:2)

2007 scheiterten die Three Lions im Halbfinale am späteren Sieger Niederlange - stilsicher im Elfmeterschießen. Auf dem Weg nach Schweden lieferten sie sich mit Nachbar Wales zwei packende Playoff-Matches.

Bei der Endrunde wollen sie nun den Weg zu Ende gehen, der 2007 jäh gestoppt wurde. Das Team ist geprägt von Spielern, die regelmäßig in der Premier League zum Einsatz kommen und so ständig auf höchstem Niveau geprüft werden.

Das Team von Stuart Pearce besitzt die typisch englischen Eigenschaften wie Kampfkraft, körperliche Stärke und unbändigen Willen. Dazu kommt die spielerische Klasse und Geschwindigkeit in der Offensive.

Besonders Angst einflößend: die Angreifer Theo Walcott und Gabriel Agbonlahor, die beide auch schon bei Fabio Capello im A-Team zum Einsatz kamen.

Schlüsselspieler: Micah Richards (Manchester City), James Milner (Aston Villa), Theo Walcott (FC Arsenal), Gabriel Agbonlahor (Aston Villa)

Englands EM-Kader

Finnland (Playoffs vs. Österreich: 1:2, 2:1, 4:2 i.E.)

In der Monstergruppe mit Deutschland, Spanien und England der krasse Außenseiter. Das Team rettete sich in den Playoffs mit einem Tor in der Schlussminute gegen Österreich in die Verlängerung und siegte schließlich im Elfmeterschießen.

Die Finnen fühlen sich in ihrer Rolle des Underdogs wohl, "weil keiner von uns erwartet, dass wir uns fürs Halbfinale qualifizieren, außer wir selbst", so Kapitän Tim Sparv.

Für die Skandinavier liegt der Schlüssel des Erfolgs in der Defensive. Mit einer disziplinierten Spielweise und viel Kampfkraft können sie den Favoriten Probleme bereiten. Außerdem können sie mit einem kleinen Heimvorteil rechnen, da im Süden Schwedens, wo sie ihre Spiele austragen, viele Finnen leben.

Schlüsselspieler: Tim Sparv (Halmstads BK), Perparim Hetemaj (AEK Athen), Berat Sadik (Arminia Bielefeld)

Finnlands EM-Kader