Friedrich-Ausfall verschärft Löws Probleme

SID
Bundestrainer Jogi Löw hat vor den WM-Quali-Spielen mit Verletzungspech zu kämpfen
© Getty

Erst Miroslav Klose, dann Torsten Frings und nun auch noch Arne Friedrich: Ausgerechnet vor den ersten Pflichtspielen in diesem Jahr wird die DFB-Elf vom Verletzungspech heimgesucht.

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"Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern. Mit Ausfällen muss man als Bundestrainer immer leben", sagte Joachim Löw, dem für die WM-Qualifikationssspiele am Samstag (28. März) in Leipzig gegen Liechtenstein und vier Tage später in Cardiff gegen Wales (1. April) in allen Mannschaftsteilen wichtige Stützpfeiler weggefallen sind, relativ gelassen.

Nach den jüngsten Länderspielpleiten gegen England (1:2) und Norwegen (0:1) hatte der 49-Jährige vor allem auf Hertha-Kapitän Friedrich gebaut, der als Innenverteidiger die Abwehr stabilisieren sollte.

Trochowski und Adler fraglich

Der 29-Jährige musste aber am Sonntag nach einer Kernspintomografie, bei der sich der erste Verdacht auf einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel bestätigte, absagen. Friedrich, der 14 Tage pausieren muss, hatte sich diese Verletzung am Samstag beim 0:2 des Bundesliga-Tabellenführers beim VfB Stuttgart zugezogen und musste bereits nach 25 Minuten das Feld verlassen.

Sorgen bereiten dem Bundestrainer auch noch zwei weitere Profis. Der Hamburger Piotr Trochowski laboriert an einer Knieblessur, soll aber zum Treffpunkt nach Leipzig am Montagabend ebenso anreisen wie der Leverkusener Torwart Rene Adler, der sich am Samstag gegen Eintracht Frankfurt eine Handverletzung eingehandelt hat.

Löw, der am Sonntag und Montag bei der Trainertagung in Düsseldorf noch mit seinen Bundesliga-Kollegen über den Zustand des deutschen Fußballs diskutierte und sich dabei nach seiner neuerlichen Pauschalkritik auf viel Gegenwind einstellen musste, verzichtete vorerst auf eine Nachnominierung.

Anstatt der ursprünglich 23 eingeladenen Akteure stehen nach den kurzfristigen Ausfällen von Frings und Friedrich noch 21 Spieler zur Verfügung, die am Dienstag mit einem umfassenden Fitnesstest in die Vorbereitung starten.

Löw: "Unser Ziel sind sechs Punkte"

Unabhängig von den Personalproblemen will Löw aber vor der langen Pflichtspielpause bis August gegen Liechtenstein und Wales den Vorsprung in der Gruppe 4 gegenüber Hauptkonkurrent Russland erfolgreich verteidigen. "Unser Ziel sind sechs Punkte, denn wir wollen als Spitzenreiter in den heißen Herbst starten", sagte Löw mit Blick auf die Tabelle, in der Deutschland mit vier Punkten Vorsprung auf Russland führt.

Der vermeintlich stärkste Gruppengegner dürfte sich in Aserbaidschan und gegen Liechtenstein keine Blöße geben. Deshalb fordert auch Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, der im "Deutschlandfunk" die WM-Qualifikation für die DFB-Auswahl zur Pflicht erklärte, zwei erfolgreiche Spiele.

Er weiß aber ebenso wie Löw, dass zumindest in Cardiff eine schwere Aufgabe auf den Vize-Europameister wartet. "Wir haben bereits beim 1:0 im Hinspiel gesehen, dass Wales ein äußerst unangenehmer Gegner ist. Zu Hause wollen sie ihre letzte Chance nutzen, um sich vielleicht doch noch zu qualifizieren", erklärte der Bundestrainer bereits vorausschauend.

Zunächst wollen Deuschlands Elitekicker aber gegen Liechtenstein Wiedergutmachung betreiben. "Die Kritik unseres Präsidenten Theo Zwanziger und der Fans nach der Niederlage gegen Norwegen war verständlich. Wir müssen nun die volle Konzentration an den Tag legen und den Hebel bereits gegen Liechtenstein wieder umlegen. Denn nur so können wir uns Selbsvertrauen für das Spiel in Wales holen", sagte Löw.

Deutschlands Auftritte in der WM-Qualifikation im Überblick