Mario Gomez: "So darf man nicht verlieren"

Von Für SPOX in Berlin: Stefan Rommel
Mario Gomez (l.) bekam gegen Englands Gareth Barry keine Schnitte
© Getty

Die Mütze war weit ins Gesicht gezogen und Mario Gomez war sichtlich angefressen. Der Stuttgarter hatte sich nach einigen glücklosen Länderspielen in den letzten Monaten einiges vorgenommen. Herausgekommen ist dann allerdings ein Auftritt, der fast sinnbildlich war für den der gesamten Mannschaft im Berliner Olympiastadion beim Länderspiel gegen England.

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Auch im letzten Länderspiel des Jahres gegen England konnte Mario Gomez Bundestrainer Joachim Löw nicht überzeugen. Immerhin gab sich der 23-Jährige im SPOX-Interview  sehr selbstkritisch.

SPOX: Was sitzt tiefer: Die Enttäuschung über die eigene Leistung oder die Pfiffe der Fans?

Gomez: Pfiffe tun natürlich immer weh. Aber in diesem Fall die Enttäuschung über das, was wir abgeliefert haben. Das war nicht gut, das war schlecht und gegen einen Gegner wie England reicht das nicht.

SPOX: Was kann man mitnehmen aus dem Spiel - sofern man überhaupt etwas mitnehmen kann?

Gomez: Da gibt es eigentlich nicht viel. Wir waren schlecht, England war gut und hat verdient gewonnen. Mehr gibt es nicht zu sagen.

SPOX: Haben Sie schon eine Erklärung, warum viele Dinge nicht so funktioniert haben?

Gomez: So kurz nach dem Spiel ist das immer schwer zu sagen. Wir waren nicht so präsent wie gewohnt und haben nie zu unserem Spiel gefunden. Das Ergebnis geht in der Form in Ordnung.

SPOX: Wirft dieses eine Spiel jetzt ein schlechtes Licht auf ein insgesamt doch erfolgreiches Jahr?

Gomez: Wir haben eine gute EM gespielt und bisher auch eine gute WM-Qualifikation. Wir wollten mit einem Sieg in die Winterpause gehen. Das haben wir nicht geschafft. Trotzdem ist das gesamte Jahr doch als positiv zu betrachten.

SPOX: Aber vielleicht geht es gar nicht so sehr um Sieg oder Niederlage, sondern um das Wie.

Gomez: Die Art und Weise war nicht in Ordnung, da muss man nicht lange drum herum reden. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen.

SPOX: Der Eindruck der Niederlage im letzten Spiel bleibt jetzt bis Februar bestehen, erst dann steht das nächste Länderspiel an.

Gomez: Das ist noch nicht mal der Punkt. Es geht vielmehr darum, wie wir hier aufgetreten sind. Das war enttäuschend. Eine Niederlage gegen England ist immer blöd, aber das Wie ist entscheidend. Man kann  immer mal ein Spiel verlieren, aber nicht so.

SPOX: Sie haben kaum brauchbare Zuspiele bekommen. Wie haben Sie Ihre eigene Leistung gesehen gegen einen Weltklasse-Verteidiger wie John Terry?

Gomez: Das mit den Zuspielen mag sein, aber darüber will ich mich nicht beschweren. Dann muss ich die Bälle eben besser behaupten. Das ist mir nicht gelungen, also muss man sagen, dass es insgesamt sicherlich nicht mein Tag war.

SPOX: Wie schätzen Sie Ihre Rolle als einer von vier Stürmern ein?

Gomez: Dazu habe ich bisher noch nie etwas gesagt und das werde ich auch weiter so handhaben. Das ist eine Entscheidung des Bundestrainers. Mir bleibt jetzt nichts anderes übrig, als im Verein weiter Gas zu geben. Das werde ich machen. Und dann mal schauen, wie's beim nächsten Mal wird.

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