Kroos startet auch im DFB-Dress durch

SID
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© Getty

Die sportlichen Perspektiven des Jung-Fußballers Toni Kroos sind zweifellos hervorragend - auch wenn Uli Hoeneß fordert, den 18-Jährigen nicht mit Lob zu überschütten.

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"Es ist nicht förderlich, wenn er zum Weltstar hochgejazzt und dann wieder fallengelassen wird", sagte Hoeneß. Dem Manager von Bundesliga-Rekordmeister Bayern München ist viel daran gelegen, dass Top-Talent Kroos nicht abhebt.

Der 18-Jährige, der am Wochenende sein Debüt in der U 21-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) feierte, gibt Entwarnung: "Ich bin begeistert darüber, wie sich Uli Hoeneß um mich kümmert, eine Sonderbehandlung brauche ich aber nicht."

Keine Anpassungsprobleme an U21

Nach der U 17-Weltmeisterschaft im September 2007, bei der Kroos zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde, dauerte es ein knappes Jahr, ehe sich der Mittelfeldmann wieder ein Nationaltrikot überstreifen durfte.

Anpassungsprobleme hatte er nicht. Im Gegenteil: Beim 3:0 der U 21 über Nordirland überzeugte Kroos mit einer starken Leistung und trumpfte so auf, als sei er schon immer der Kopf des Teams gewesen. "Wenn eine Mannschaft funktioniert, kann Toni derjenige sein, der den Unterschied ausmacht", sagt DFB-Sportdirektor Matthias Sammer.

Zwei Jahrgänge übersprungen

Kroos, der im Juli auf die U-19-EM verzichtet hatte, macht es nichts aus, gleich zwei Jahrgänge zu überspringen. "Ich habe kein Problem damit und spiele für das Team, für das ich eingeladen werde", sagt der Spezialist für Standards, der gegen Nordirland auch ein Tor erzielte.

"Ich spiele halt, was ich kann, und ich weiß, was ich kann", erklärt Kroos selbstbewusst. Die vom FC Bayern gewünschte einjährige Pause im DFB-Dress hat der Youngster nicht nur genutzt, um sich in der Bundesliga zu akklimatisieren, sondern auch, um Kraft für neue Herausforderungen zu tanken. "Die Pause hat gut getan, ich bin in einer sehr guten körperlichen Verfassung."

Mehr Einsatzzeiten beim FC Bayern

Fitness braucht er auch, denn Kroos hat viel vor. Beim FC Bayern will er mehr Einsatzzeiten als in der Vorsaison, in der er 20 Pflichtspiele bestritt. "Ich lerne viel von Jürgen Klinsmann, er ist ein sehr kommunikativer Trainer", äußert sich Kroos positiv über den Bayern-Coach, der ihn in der noch jungen Spielzeit in bereits zwei Bundesliga-Partien aufbot.

"Es war für mich keine einfache Zeit, im Alter von 16 Jahren aus Rostock allein nach München zu ziehen. Der FC Bayern hat mir die Phase aber sehr leicht gemacht", meint Kroos, den Hoeneß im bayerischen Medienrummel außen vor ließ, obwohl sich dessen Werdegang schon frühzeitig abzeichnete.Dementsprechend soll die Junioren-Nationalmannschaft, für die Kroos noch einige Jahre spielen könnte, nur eine Durchgangsstation sein.

In der U 21 ist er jetzt gesetzt, auch bei der U 20-WM in Ägypten könnte er im kommenden Jahr noch spielen, doch viele trauen ihm noch vor der A-WM 2010 in Südafrika den Durchbruch in der Nationalmannschaft von Joachim Löw zu. "Wenn ich meine Leistung bringe, kommt das von alleine", meint Kroos - und lässt keinen Zweifel daran, dass er damit nicht mehr lange warten will.

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