Eiskaltes Atletico lässt Leicester keine Chance

Saul Niguez erzielte das 1:0 für Atletico Madrid
© getty

Nach dem 1:0-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel holte Atletico Madrid beim Rückspiel bei Leicester City ein 1:1 (1:0). Somit zogen die Spanier souverän ins Halbfinale der Champions League ein.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 32.000 Zuschauern im ausverkauften King Power Stadium brachte Saul Niguez Atletico Madrid in der 26. Minute in Führung. Es war gleichzeitig das insgesamt 100. Tor in Atleticos Champions-League-Geschichte (im 68. Spiel).

In der 61. Minute besorgte Jamie Vardy den Ausgleich für Leicester City. Zuvor kassierte Atletico 263 Minuten lang kein Gegentor in der Champions League.

Der mit zwei Gelben Karten vorbelastete Jose Maria Gimenez wurde nicht verwarnt. Somit kann Atletico-Trainer Diego Simeone im Halbfinal-Hinspiel auf seine komplette Mannschaft zurückgreifen.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Leicester-Trainer Shakespeare muss auf den gesperrten Innenverteidiger Huth verzichten und ersetzt ihn durch Benalouane, der schon beim zurückliegenden 2:2 bei Crystal Palace Spielpraxis sammeln durfte, als er statt Morgan in der Startelf stand. Morgan kehrt genau wie die nominellen Stammspieler Drinkwater und Okazaki, die King und Ulloa (beide Bank) ersetzen, in die erste Elf zurück.

Bei Atletico gibt es nach dem 3:0 gegen Osasuna fünf Umstellungen. Die zuletzt geschonten Savic, Gabi, Saul, Koke und Griezmann beginnen statt Lucas, Gaitan, Thomas, Torres und Correa (alle Bank).

21.: Vardy geht links zur Grundlinie und legt den Ball dann in den Rückraum zu Okazaki. Etwa sechs Meter vor dem Tor nimmt er ihn direkt, schießt aber links vorbei.

26., 0:1, Saul: Luis flankt von der linken Seite Richtung zweite Stange, wo sich Saul von Fuchs absetzt und links unten einköpft.

50.: Griezmann läuft nach einem langen Sprint rechts in den Strafraum und legt den Ball dann flach in die Mitte. Dort verpasst Carrasco knapp.

51.: Chilwell zieht an der linken Strafraumgrenze volley ab, nagelt den Ball aber knapp über die Latte.

61., 1:1, Vardy: Chilwell schließt von der linken Seite ab. Savic blockt den Ball fünf Meter vor dem Tor ab, leitet ihn so aber zu Vardy weiter, der den Ball einschießt.

65.: Ulloa zieht im Strafraum aus der Drehung ab. Im letzten Moment wirft sich Lucas in den Schuss und fälscht ihn knapp neben die Stange ab.

Fazit: Leicester beginnt engagiert, erarbeitet sich aber keine wirklich zwingende Chance. Mit Sauls Treffer zum 1:0 ist die Partie entschieden. Leicesters Sturmlauf in der zweiten Halbzeit ist ein vergeblicher.

Der Star des Spiels: Saul Niguez. Mit seinem Treffer zum 1:0 entschied er das Duell zu Gunsten seiner Mannschaft. Ansonsten war Saul oft am Ball, bestritt viele Zweikämpfe und gewann einen großen Anteil dieser auch.

Der Flop des Spiels: Danny Simpson. Der Treffer zum 0:1 entstand über seine rechte Abwehrseite. Offensive Akzente setzte Simpson keine, darüber hinaus unterliefen ihm etliche Fehlpässe.

Der Schiedsrichter: Gianluca Rocchi (Italien). Mit der fair geführten Partie hatte der Schiedsrichter kaum Probleme. In der ersten Halbzeit hätte Rocchi bei einem Zweikampf zwischen Schmeichel und Carrasco durchaus auf Elfmeter entscheiden können, er ließ aber weiterspielen.

Das fiel auf:

  • Leicester begann ungewohnt aktiv und rückte teilweise weit auf. Bis zur 20. Minute hatten die Foxes deutlich mehr Ballbesitz als Atletico. Zwingende Chancen erarbeitete sich Leicester jedoch keine.
  • Taktisch agierten die Foxes wie gewohnt im flachen 4-4-2, wobei die beiden defensiven Viererketten bei gegnerischem Ballbesitz gut verschoben. Im Angriffsspiel ließ sich Okazaki teilweise etwas fallen, während Vardy an der Grenze zum Abseits lauerte. Die nötigen Zuspiele in die Tiefe bekam er aber nicht.
  • Atletico hielt mit einer Mischung aus 4-4-2 und 4-2-3-1 dagegen. Die Schlüsselrolle hatte dabei Griezmann inne. Ab und an agierte er neben Carrasco als zweiter Stürmer, meist aber zurückgezogen auf der Zehn. Von dort verteilte der Franzose die Bälle - gerne auf seine beiden seitlichen Partner Saul und Koke.
  • Zwischen dem Führungstreffer und der Halbzeitpause präsentierte sich Leicester zwar weiterhin bemüht, aber es war mehr als deutlich, dass den Foxes einfach die nötigen Mittel fehlten. Atletico ließ den Ball routiniert durch die eigenen Reihen laufen.
  • Leicester-Trainer Shakespeare wechselte zur Pause doppelt, brachte Ulloa und Chilwell für Okazaki und Benalouane. Fuchs rückte in die Innenverteidigung, Chilwell agierte links. In der Folge präsentierte sich Leicester aktiver, kam öfter zum Abschluss und erzielte folgerichtig auch den Ausgleich.

Leicester City - Atletico Madrid: Die Statistik zum Spiel

Artikel und Videos zum Thema