City dreht Partie bei Gladbach

Von Adrian Fink
Sergio Agüero erzielte das entscheidende Tor für Manchester City
© getty

Am 2. Spieltag der Gruppenphase der Champions League dreht Manchester City die Partie bei Borussia Mönchengladbach und gewinnt mit 2:1 (0:0). Die Elf von Andre Schubert wartet damit weiterhin auf den ersten Zähler in der laufenden Königsklassen-Saison.

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Vor 46.217 Zuschauern im Borussia-Park brachte Lars Stindl die Fohlen in der 54. Minute hochverdient in Führung. Zuvor scheiterte Gladbach mit zahlreichen Chancen an Joe Hart, Raffael verschoss einen Elfmeter (18.).

Nach dem Rückstand drehte City auf und kam in Person von Nicolas Otamendi zum Ausgleich (65.). In der 90. Minute verwandelte Sergio Agüero einen Strafstoß gegen Yann Sommer.

Schiedsrichter Clement Turpin stand mit gleich vier krassen Fehlentscheidungen im Fokus.

Die Reaktionen:

Andre Schubert (Trainer Gladbach): "Unterm Strich steht erst einmal die Enttäuschung, dass wir hier nichts mitgenommen haben. Wir haben sehr gut dagegen gehalten, gut verteidigt und trotzdem verloren."

Manuel Pellegrini (Trainer City): "Sie haben besser gespielt als wir, gerade was die Defensive betrifft. Wir haben nicht gut verteidigt, aber wir hatten eine starke Reaktion in den letzten 30 Minuten und haben das Spiel letztlich gewonnen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Andre Schubert wechselt im Vergleich zum 3:1-Erfolg in Stuttgart auf einer Position: Dominguez verteidigt für Nordveidt an der Seite von Christensen.

Sein Gegenüber Manuel Pellegrini reagiert auf die 1:4-Klatsche gegen Tottenham und bringt die beiden genesenen Hart und David Silva von Anfang an, Caballero und Fernando fliegen dafür aus der Startelf. Durch die Hereinnahme des Spaniers agiert Yaya Toure mit Fernandinho auf der Doppel-Sechs.

5.: Erstmals blitzt die Klasse der City-Offensive auf - und wie: Korb ist dem Antritt von Sterling nicht gewachsen und der Citizen spielt einen flachen Ball in die Mitte zu Agüero, der rechts am Fünfer nur noch einschieben muss. Doch Sommer pariert stark.

10.: Das erste Lebenszeichen der Hausherren: Nach einer Ecke kontert die Borussia über Raffael, am Ende zieht Herrmann aus gut 17 Metern ab, doch das Leder rauscht knapp rechts unten am Kasten vorbei.

18.: Wahnsinn! Raffael dribbelt in den Sechzehner, lässt sich im Zweikampf mit Otamendi einfach fallen und bekommt für diese Schwalbe auch noch den Elfmeterpfiff. Der Brasilianer tritt selbst an und Hart kann den halbhochnach links getretenen Strafstoß zur Ecke abwehren.

20.: Im Gegenzug beinahe die Führung für die Gäste. Hart schlägt das Leder tief in die gegnerische Hälfte in den Lauf von Agüero, der Dahoud stehen lässt, und aus 14 Metern halbrechter Position das Gehäuse knapp verfehlt. Ein unterhaltsames Spiel bis hierhin.

34.: Die Borussia ist wieder dran. Nach einem wunderbaren Flachpass von Korb taucht Raffael alleine vor Hart auf, doch der Keeper kann das Duell erneut für sich entscheiden.

37.: Das muss die Führung sein! Der agile Raffael tanzt durch die City-Defensive und beweist bei seinem Zuspiel für Herrmann ein tolles Auge, doch wieder ist Hart zur Stelle. Im nächsten Angriff hat City Glück, dass Turpin nach einer plumpen Fernandinho-Grätsche gegen Stindl nicht auf den Punkt zeigt.

47.: Langsam wird es fahrlässig. Wieder ist Raffael enteilt und läuft aus spitzem Winkel auf Hart zu, doch der Keeper ist heute eine absolute Macht.

51.: Chaos im City-Strafraum nach einer Ecke: Der Ball kommt zu Xhaka, der direkt abzieht. Das Leder wird von Fernandinho geblockt und Gladbach reklamiert Handspiel. Doch Turpin sieht das nicht so. Die Zeitlupe zeigt jedoch ein recht klares Handspiel...

54., 1:0, Stindl: Da ist die überfällige Führung! Herrmann spielt nach rechts raus zu Korb, der den Pass in die Mitte bringt. Aus dem Rückraum kommt Stindl und haut den Ball rechts unten in die Maschen.

65., 1:1, Otamendi: Wie gewonnen, so zerronnen. Nach einer Ecke klärt Korb den Ball, doch das Leder war nach Demichelis' Versuch bereits deutlich hinter der Linie. Der Schiedsrichter lässt weiterspielen und Otamendi haut den Abpraller abgefälscht ins Netz.

74.: Hektik im Strafraum der Fohlen: Gleich drei Schüsse kommen in Richtung des Tores, ein Mal hält Sommer, zwei Mal blocken die Kollegen.

90. 1:2, Agüero (FE): Johnson legt Agüero im Sechzehner und diesmal gibt es zurecht Elfmeter. Agüero bleibt eiskalt, verlädt den Keeper und versenkt den Ball stark unten rechts ins Eck.

Fazit: Gladbach zeigte eine Stunde lange eine starke Vorstellung, verlor nach dem Gegentor aber ein wenig den Faden. Agüero bestrafte die Fohlen für ihre Nachlässigkeit.

Der Star des Spiels: Joe Hart. Brachte den Borussen-Sturm schier zur Verzweiflung, indem er nicht nur das Privatduell mit Raffael inklusive Elfmeter dominierte, sondern auch gegen Herrmann herausragend parierte. Beim Gegentor trifft den Nationaltorwart keine Schuld.

Der Flop des Spiels: Fabian Johnson. Der 27-Jährige bestritt zwar die meisten Zweikämpfe seines Teams, konnte allerdings nur 35 Prozent davon gewinnen. Verschuldete zudem den Elfmeter an Sergio Agüero. Bei City blass: Kevin De Bruyne.

Der Schiedsrichter: Clement Turpin (Frankreich) unterliefen zahlreiche katastrophale Strafraumentscheidungen. Erst fiel er auf die Schwalbe von Raffael herein, als Fernandinho Stindl später regelwidrig zu Fall brachte, entschied der Referee hingegen nicht auf Strafstoß. Zu allem Überfluss ahndete er weder das Handspiel von Fernandinho, noch erkannte er, dass der Ball vor dem Ausgleich bereits deutlich hinter der Linie war. Ein gebrauchter Tag für den Franzosen.

Das fiel auf:

  • Nach Ballgewinnen war der Bundesligist bemüht, schnell umzuschalten und sorgte immer für Gefahr, wenn die Stürmer in ein Eins-gegen-Eins-Duell mit den teilweise unbeweglich wirkenden City-Verteidigern kamen. Mit zunehmender Spielzeit gelang es Gladbach immer häufiger, die teilweise unstrukturierte Abwehr der Skyblues mit zügig vorgetragenen Kontern vor Probleme zu stellen.

  • Gladbach empfing die Gäste im ersten Durchgang an der Mittellinie. Allerdings ließen sich die Mannschaftsteile der Borussia dabei immer wieder auseinander ziehen, sodass sich die City-Angreifer zwischen Abwehr und Mittelfeld schleichen und Gefahr kreieren konnten.

  • City setzte nach Ballverlusten sofort energisch und teilweise wild nach. Konnte sich Gladbach aus der Situation befreien, sortierte sich die Pellegrini-Elf neu.
  • Eigentlich ein starker Auftritt der Borussia, doch am Ende verließen Fohlen die Kräfte und die Gastgeber verloren ihre Ordnung. City nutzte den neu gewonnen Platz und sorgte nach der Einwechslung von Jesus Navas für David Silva fast ausnahmslos über die rechte Seite für Furore. Erschreckend: Nach der Führung gab Gladbach keinen Torschuss mehr ab, City hingegen neun.

Gladbach - Manchester City: Die Statistik zum Spiel