Wichtiger Wölfe-Sieg in Moskau

Der VfL Wolfsburg feierte in Moskau wichtige drei Punkte
© getty

Der VfL Wolfsburg hat am 5. Spieltag der Champions League eine großen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht. Bei ZSKA Moskau siegten die Wölfe etwas glücklich mit 2:0 (0:0).

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Vor 16.450 Zuschauern in der Arena Chimki in Moskau sorgte ZSKA-Keeper Igor Akinfeev mit einem Eigentor für das erste Auswärtstor der Wölfe seit dem 24. Oktober. Der eingewechselte Andre Schürrle erzielte in der 88. Minute das 2:0 und entschied die Partie.

Im Kampf um den Einzug ins CL-Achtelfinale hat Wolfsburg nun mit neun Punkten vor dem letzten Spiel zu Hause gegen Manchester United alles selbst in der Hand. Den Platz in der Europa League haben die Wolfsburger aber schon sicher.

Der VfL gewann sechs seiner acht Europapokal-Duelle gegen russische Teams. ZSKA verlor wiederum acht von zehn Partien gegen deutsche Mannschaften und kassierte nach sechs Europapokal-Heimspielen die erste Niederlage.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Gastgeber beginnen im gewohnten 4-2-3-1. Dzagoev startet neben Wernbloom auf der Sechs. Der Ex-Kölner Tosic kommt über die rechte Außenbahn. Torjäger Doumbia, der bereits drei Treffer erzielt hat, beginnt wie erwartet im Sturmzentrum.

Hecking muss neben Luiz Gustavo und Ricardo Rodriguez auch kurzfristig auf Draxler verzichten, der sich beim Abschlusstraining verletzt hatte. Schäfer ersetzt Rodriguez, Guilavogui beginnt neben Arnold auf der Doppelsechs. Schürrle bleibt wieder nur die Bank.

33.: Caligiuri nimmt auf der linken Seite den gestarteten Schäfer mit, der scharf an den zweiten Pfosten passt. Dort kommt Dost nur knapp zu spät.

34.: Ping-Pong am Wölfe-Strafraum. Träsch kommt bei der Ablage von Doumbia auf Musa einen Tick zu spät. Der Ball geht aber nur ans linke Außennetz der Wolfsburger.

36.: Endlich einmal harmonieren Dost und Kruse so gut wie am Wochenende. Schäfer flankt in die Mitte, Dost legt am Fünfer auf Kruse ab, der aus 13 Metern direkt den Abschluss sucht. Akinfeev klärt mit einem guten Reflex zur Ecke.

49.: Dzagoev bringt einen Freistoß aus dem Halbfeld. Benaglio kommt aus seinem Kasten und klärt mit der Faust. Milanov scheitert mit seinem Versuch aus dem Gewühl heraus am Schweizer.

58.: Arnold bekommt mal die Lücke und nutzt sie zu einem Schuss aus gut 20 Metern. Akinfeev ist auf der Linie zur Stelle und pariert.

62.: Pfosten! Dzagoev ist an der Strafraumgrenze nicht vom Ball zu trennen. Er legt geschickt per Hacke für Tosic ab, der zwar Benaglio überwindet, aber am Aluminium scheitert.

67., 0:1, Akinfeev (ET): Praktisch aus dem Nichts heraus geht Wolfsburg in Führung. Dante schlägt den Ball lang hinten heraus, Dost verlängert per Kopf in den Strafraum. Dort nutzt Schürrle die Abstimmungsprobleme der Moskauer Defensive und zieht aus spitzem Winkel ab. Der Schuss ist eigentlich nicht wirklich gefährlich, aber Keeper Akinfeev lenkt das Leder ins eigene Tor.

70.: Tosic verlagert das Spiel nach links auf Musa, der von der Strafraumkante scharf in die Mitte passt. Am Fünfmeterraum lauert Doumbia, aber Arnold und Benaglio klären im Verbund die kritische Situation.

88., 0:2, Schürrle: Mit etwas Glück erobert Jung fast an der Eckfahne den Ball und bringt ihn diagonal an die Strafraumgrenze. Schürrle zieht direkt ab, der Ball schlägt rechts unten im Eck.

90+1.: Schürrle verlagert von der linken Seite auf Bendter, der von der Strafraumgrenze knapp verzieht.

Fazit: Glücklicher Sieg für den Vfl Wolfsburg, der ohne eine wirklich richtige Torchance den Sieg einfuhr.

Der Star des Spiels: Andre Schürrle. Kam, sah und siegte. War entscheidend dank gütiger Mithilfe der Moskauer Abwehr und Akinfeev am Führungstor beteiligt und machte mit dem 2:0 den Deckel auf die Partie.

Der Flop des Spiels: Igor Akinfeev. Eigentlich nicht geprüft, patzte er im entscheidenden Moment und war somit für die Niederlage verantwortlich.

Der Schiedsrichter: Gianluca Rocci (Italien). Im seinem 26. CL-Spiel ließ er viel laufen, was das eine oder andere Mal nicht unbedingt angebracht war. Ansonsten war das Spiel aber weitestgehend fair, so dass ihm die Partie nicht aus dem Ruder lief.

Das fiel auf:

  • Die Russen verteidigten erst ab der Mittellinie in einem 4-4-1-1, wobei Doumbia dabei fast ausgenommen war. Ziel von ZSKA war es, aus einer sicheren und tiefstehenden Defensive heraus über die schnellen Musa und Doumbia umzuschalten.
  • Durch das nicht vorhandene Pressing in der eigenen Hälfte, konnten die Wölfe bedächtig aufbauen. Naldo und Dante wählten dabei meist die weiten Bälle auf Dost. Den Aufbau per Kurzpassspiel übernahm in der Regel Arnold, allerdings ging Wolfsburg wenig Risiko und wählte aus Angst vor gefährlichen Ballverlusten oftmals den Quer- oder Rückpass, so dass sich die Hecking-Elf sehr wenig Offensivaktionen erspielen konnte.
  • Gefährlich wurde es für den VfL immer, wenn es ZSKA schaffte, Tempo in seine Aktionen aufzunehmen. Das geschah dann, wenn Wolfsburg unkonzentriert agierte. Musa, Milanov, Tosic und Doumbia hatten gegenüber der Wolfsburger Defensive deutliche Tempovorteile und brachten die Wölfe im zweiten Durchgang dadurch in Bedrängnis.
  • Vor allem im Raum zwischen der Abwehr und dem Mittelfeld fand Wolfsburg in der zweiten Hälfte keinen Zugriff mehr. Die Tiefenstafflung bei Arnold und Guilavogui passte nicht mehr und Moskau kam zu guten Gelegenheiten.
  • Nach dem Führungstor mischte Hecking Beton an. Jung kam für Kruse und rückte auf die Rechtsverteidiger-Position, Träsch gab einen Ausputzer vor der Abwehr.

Moskau - Wolfsburg: Die Statistik zum Spiel