Abgeklärte Wölfe schlagen PSV

Von Adrian Fink
Bas Dost (r.) sorgte nach der Pause für die Führung des VfL Wolfsburg
© getty

Der VfL Wolfsburg hat am 3. Spieltag der Champions League einen wichtigen Erfolg gefeiert. Gegen die PSV Eindhoven gewann das Team von Dieter Hecking mit 2:0 (0:0).

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Vor 23.375 Zuschauern in der Volkswagen Arena brachte Bas Dost den VfL in Führung (46.), Max Kruse erhöhte auf 2:0 (57.). Jürgen Locadia hatte kurz vor dem Ende per Foulelfmeter die Chance, zu verkürzen, doch Diego Benaglio war zur Stelle (90.)

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Die Wölfe haben sich mit dem Sieg eine gute Ausgangsposition für das Achtelfinale geschaffen und stehen vor dem Rückspiel in zwei Wochen mit sechs Punkten auf dem ersten Platz.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer Wolfsburg): "Kompliment an meine Mannschaft, das war heute eine reife Leistung, das war richtiger Erwachsenen-Fußball. So muss man in der Champions League auftreten. Wir haben dem Gegner lange keine Chance gegeben und dann in der zweiten Halbzeit stark aufgespielt."

Phillip Cocu (Trainer Eindhoven): "In der ersten Hälfte haben wir sehr gut gespielt. Vor allem unsere Defensive hat mir gefallen. Wir haben Geduld bewiesen, waren aber dennoch gefährlich. Nach der Halbzeit haben wir unser Ziel aber leider aus den Augen verloren. Sie haben ihre Chancen dann einfach besser genutzt und gewonnen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Dieter Hecking vertraut der Elf, die er auch am Wochenende beim 4:2-Erfolg über Hoffenheim auf den Platz schickte.

Phillip Cocu reagiert auf das 1:1 gegen SBV Excelsior und verändert seine Startelf auf drei Positionen: Poulsen, Maher und der Ex-Gladbacher De Jong ersetzen Arias, Pereiro und Locadia.

1.: Fast der Blitzstart für die Wölfe! Auf rechts lässt Guilavogui Poulsen alt aussehen und bringt die Kugel scharf in den Fünfer, wo ein Verteidiger das Leder knapp am Kasten vorbei bugsiert.

28.: Erste Torannäherung der Gäste: Hendrix fasst sich aus ungefähr 40 Meter ein Herz und versucht es einfach mal. Der abgefälschte Schuss landet auf dem Tor.

39.: Viel passiert nicht, doch jetzt mal ein guter Konter der Wölfe. Caliguiri treibt den Ball nach vorne, Draxler kreuzt stark, sodass der Passweg zu Dost offen ist. Doch der Schuss des Stürmers missglückt.

41.: Doppeltes Glück für Wolfsburg. Erst bleibt die Pfeife des Schiedsrichters zu Unrecht stumm, als Naldo der Ball im Strafraum an den Arm springt. Im nächsten Angriff kommt Poulsen am Elfmeterpunkt völlig blank zum Kopfball, doch setzt das Spielgerät neben das Gehäuse.

46., 1:0, Dost: Einen weiten diagonalen Ball legt Kruse auf Guilavogui zurück. Den Schuss des Franzosen kann Zoet noch abwehren, beim Nachschuss von Dost ist der Keeper machtlos. Perfekter Auftakt in den zweiten Durchgang.

57., 2:0, Kruse: Wolfsburg ist auf Kurs. Draxler kommt nach einem schönen Dribbling aus 17 Metern frei zum Schuss, Zoet wehrt zur Seite ab. Caligiuri schnappt sich das Leder und flankt butterweich auf den Kopf des eingelaufenen Kruse - drin!

66.: Ein Lebenszeichen der Niederländer: Guardado kommt links im Strafraum an die Kugel und zieht mit Vollspann ab. Der Ball saust einen halben Meter über die Latte.

84.: Kruse mit der Chance zur Entscheidung. Nach Zuspiel von Vieirinha rutscht der Torschütze am langen Pfosten heran - drüber.

90.: Mallenco pfeift nach einem Zweikampf zwischen Benaglio und Locadia auf Strafstoß und gibt dem Keeper die Gelbe Karte - richtige Entscheidung. Der Gefoulte tritt selbst an, doch Wolfsburgs Torhüter pariert und hält den Sieg fest.

Fazit: Der VfL Wolfsburg hat in der ersten Halbzeit seine Probleme, nutzt im zweiten Durchgang seine Chancen aber eiskalt aus. Am Ende steht ein verdienter Sieg für die Wölfe.

Der Star des Spiels: Luiz Gustavo. Hielt zusammen mit Guilavogui den Laden in der Zentrale zusammen und gewann die Mehrheit seiner Zweikämpfe. Beteiligte sich viel am Aufbauspiel seines Teams und brachte bärenstarke 97 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler.

Der Flop des Spiels: Luciano Narsingh. Der pfeilschnelle Flügelspieler war bei Rodriguez bestens aufgehoben und hatte die wenigsten Ballaktionen seines Teams. Gewann deutlich weniger als die Hälfte seiner Zweikämpfe. Ebenfalls schwach: Guardado.

Der Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Spanien). Hatte wenige eine knifflige Entscheidung zu treffen, doch davon war eine falsch. Denn in der 41. Minute hätte der Spanier einen Handelfmeter für Eindhoven geben müssen. Der Strafstoß in der Schlussminute war hingegen korrekt.

Das fiel auf:

  • Die Wölfe warteten gestaffelt in einem 4-4-2 an der Mittellinie auf die Gäste. Bei Überschreiten der Mitte waren Kruse und Dost die ersten Ansprechpartner und versuchten, PSV im Spiel nach vorne zu stören. Nach Ballgewinnen sollte dann schnell umgeschaltet werden, das gelang allerdings zu selten.
  • Auch PSV verzichtete auf aggressives Pressing. Die Niederländer agierten in einem 4-3-3, wobei sich die Flügelspieler Maher und Narshingh bei Ballbesitz nach vorne verabschiedeten und so Platz für einen geregelten Spielaufbau schafften. Bei Ballbesitz Wolfsburg ließen sich beide zurückfallen, wodurch ein kompaktes Fünf-Mann-Mittelfeld entstand.
  • PSV begann sehr geduldig und löste die Situationen wenn immer es möglich war mit kurzen Pässen. Da Wolfsburg nicht drauf ging und PSV im Zweifel den Sicherheitspass wählte, hatte Eindhoven im ersten Durchgang zwischenzeitlich 63 Prozent Ballbesitz.
  • Mit der Führung im Rücken kontrollierte Wolfsburg das Spielgeschehen nahezu nach Belieben. Geschickt hielten die Gastgeber das Leder mit Ballbesitz vom eigenen Gehäuse fern. Die PSV fand keine Lösung mehr und so brachte der VfL die Führung souverän ins Ziel.

Wolfsburg - Eindhoven: Die Statistik zum Spiel