Kein Mittelfeld, keine Mittel

Kein Zugriff: Das Münchner Mittelfeld hatte gegen Neymar und Konsorten keine Antwort parat
© getty

Der FC Bayern hat im Camp Nou von Anfang an die Hosen voll und steht nach einem abenteuerlichen Einbruch in der Schlussphase vor dem Aus. Vor allem das Mittelfeld findet gegen Messi & Co. keine Antworten. Ein Youngster in der Abwehr wird zum tragischen Helden. Die Bayern-Akteure in der Einzelkritik.

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Manuel Neuer: Hätte sich neben seinem persönlichen Lieblingsspiel gegen Freiburg und dem legendären Auftritt mit Schalke gegen Porto fast auch den 6. Mai 2015 einrahmen und in die Vitrine stellen können. Ob per Rambo-Flugkopfball-Einlage gegen zwei Gegenspieler oder der Weltklasse-Parade, die die Münchner nach zwölf Minuten überhaupt im Spiel hielt - der Welttorhüter zeigte, dass er seinen Titel zurecht trägt. Doch dann kam El Tridente... Ohne Schuld bei den Toren. Note: 2,5

Rafinha: Mit vielen Ballaktionen und einer ordentlichen Zweikampfquote ließ sich der Brasilianer jedoch unter dem Strich von der Nervosität und Unruhe der gesamten Hintermannschaft anstecken. In der Dreierkette als Linksverteidiger mit ebenso viel Problemen wie als Rechtsverteidiger in der Viererformation. Note: 4,5

Jerome Boateng: Die große Hoffnung der bayerischen Defensive zeigte eine abgeklärte Vorstellung, antizipierte stark und verlor gefühlt keinen Zweikampf - bis zur 80. Minute. Dann spielte ihm der Mann des Spiels Knoten in die Beine und setzte ihn auf den Hosenboden. Note: 4

Medhi Benatia: Ohne nennenswerte Aktionen - was für einen Innenverteidiger normalerweise nie verkehrt ist. Doch hatte der Mann für die großen Spiele in den direkten Duellen nicht viel zu melden. Gewann genau einen von elf Zweikämpfen. Note: 5

Juan Bernat: Der Spanier kam im Sommer als unbekanntes Talent und erspielte sich in Windeseile ein hohes Standing bei Coach und Fans. Im Camp Nou zeigte ihm der beste Spieler der Welt jedoch auf, was es heißt, um die ganz großen Pötte mitzuspielen. Nach vorne hektisch und unpräzise, in der Defensive sah der 22-Jährige die Rücklichter von Messi & Co. öfter, als ihm lieb war. Zu allem Überfluss mit dem Ballverlust vor dem 0:1. Note: 5,5

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Xabi Alonso: Erlebte die höchste Niederlage seiner Karriere 2010 beim 0:5 mit Real an gleicher Stelle. Zwar wurde es dieses Mal nicht so deutlich, doch setzt es für den Altmeister die nächste bittere Pleite auf katalanischem Boden. Dabei war der Spanier in Bayerns Mittelfeld der Akteur mit der besten Übersicht, gewann wichtige Zweikämpfe - war gegen die katalanischen Überfälle aber auch machtlos. Note: 4

Philipp Lahm: Er ist der intelligenteste Spieler, den Pep je gecoacht hat - aber eben bei Weitem nicht der schnellste. Der Kapitän war mit dem Tempo und der physischen Gangart der Gastgeber überfordert und hatte keinerlei Zugriff auf das Spiel. Erst in Hälfte zwei mit wenigen Akzenten nach vorne, hinten auch nicht mit der gewohnten Ballsicherheit. Note: 5

Bastian Schweinsteiger: Abgeschrieben, unpassend, schon in der MLS: Viel wurde über den "Fußballgott" nach den Bankplätzen in den letzten Partien geschrieben. Dennoch stand Schweinsteiger überraschend in der Startelf, konnte mit seiner Routine aber nur selten helfen. Vielmehr fehlte auch der Nummer 31 die Kraft, gegen das unfassbar intensive Spiel Barcas mitzuhalten. Mit einem Ballverlust leitete er das 0:3 ein. Note: 5

Thiago: Der Heimkehrer wurde von den Rängen von Beginn an mit Pfiffen bedacht. Auf dem Platz zum Leidwesen der Münchner weit weg von seiner Gala-Form. War zwar gefühlt überall anzutreffen, die Geistesblitze blieben aber aus. Vielmehr mit einer zu lässigen Herangehensweise und einigen Ballverlusten. Note: 5

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Thomas Müller: Seinem Ruf als Mann für die großen Spiele schien der Final-Torschütze von 2012 nach 18 Minuten gerecht zu werden, als er sich den Ball in bester Müller-Manier stibitzte und Lewandowskis Riesen-Chance vorbereitete. Danach engagiert und mit enormem Einsatz, unter dem Strich steht jedoch genau eine Torschussvorlage. Note: 4,5

Robert Lewandowski: An Lewandowski und seiner Maske hing die Hoffnung der kompletten Bayern-Anhängerschaft. Inwiefern die Maske ihn bei der Hundertprozentigen in der Anfangsphase behinderte, wird das Geheimnis des Polen bleiben. Zu Beginn sehr weit auf links aufgeboten, wanderte der Angreifer im Verlauf des Spiels immer weiter in die Mitte, war bei Mascherano, Pique & Co. aber in sicheren Händen. Note: 4,5

Mario Götze: Kam in der 79. Minute für Müller, hatte bis auf ein paar Dribbling-Ansätze keine nennenswerte Szene. Ohne Bewertung

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